Raucher, kommst du nach Frankreich…

… dann mach dich darauf gefasst, dass du nicht mehr gerne gesehen bist. Neben einer erneuten Erhöhung der Tabakpreise ist das Rauchen ab dem 1. Juli an zahlreichen Orten verboten.

Ziel ist es, dass irgendwann alle „Nein“ zur Zigarette sagen... Foto: Airman 1st Class Brittany Perry / Wikimedia Commons / PD

(KL) – „Superministerin“ Catherine Vautrin (Gesundheit, Arbeit, Solidarität und Familie) macht Ernst – nicht nur, dass zum 1. Juni eine erneute Erhöhung der Tabakpreise ins Haus steht, dazu wird einen Monat später, also pünktlich zum Start der Sommerferien, das Rauchen an zahlreichen Orten verboten. Wer sich trotzdem an diesen Orten eine Zigarette anzündet, muss mit einer Strafe von 135 € rechnen. Doch Catherine Vautrin will es dabei nicht belassen: „Ich verbiete mir selbst keinerlei Überlegung zu dem Thema“, hat sie vielsagend erklärt.

Dass nun erneut die Preise für Tabakwaren steigen, überrascht niemanden. 2026 soll die Packung Zigaretten in Frankreich 13 € kosten und somit ist die aktuelle Erhöhung, die auch nicht alle Sorten betrifft, nur ein Zwischenschritt. Im Elsass dürfte diese Preiserhöhung den meisten Rauchern ohnehin egal sein, weil sie ihre Tabakwaren deutlich günstiger auf der deutschen Seite einkaufen.

Aber ab dem 1. Juli wird es dann für Raucher in Frankreich richtig schwierig, denn ab diesem Tag ist das Rauchen an den Stränden, in Parks und in der Nähe von Schulen ganz verboten und wer an solchen Orten, an denen viele Kinder und Jugendliche unterwegs sind, trotzdem raucht, muss 135 € Strafe zahlen. Noch sind Terrassen von Cafés und Bars von dieser Regelung ausgenommen, doch es wird nicht mehr lange dauern, bis die Einschränkungen auch dort gelten.

Frau Ministerin Vautrin hat natürlich Recht, wenn sie sagt „die Freiheit endet dort, wo das Recht der Kinder auf saubere Luft beginnt“. Ziel ist es, dass künftige Generationen tabakfrei leben – und angesichts von rund 75.000 Tabakopfern, die es alleine jedes Jahr in Frankreich gibt, ist das nachvollziehbar. Nur – wäre es da nicht konsequenter, würde man das Tabakrauchen gleich ganz verbieten? Oder will man nicht auf die Milliarden der Tabaksteuer verzichten?

Die Gesellschaft wird sich auch an die neuen Verbote gewöhnen. Rund 30 Jahre, nachdem das Rauchen in Restaurants und Innenräumen verboten wurde, können sich nicht einmal mehr eingefleischte Raucher daran erinnern, wie es war, als sie Restaurants verqualmten – auch dieses Verbot hat sich durchgesetzt.

Da sind die Briten allerdings konsequenter als die Franzosen. Auf der Insel wird darauf geachtet, dass niemand, der 2009 oder später geboren ist, jemals legal Zigaretten kaufen kann. Das führt zu rauchfreien Generationen – Preiserhöhungen und punktuelle Verbote dürften weniger erfolgreich sein.

Auf jeden Fall sollte man vor seinem Frankreich-Urlaub wissen, was erlaubt ist und was nicht. Und das ist für Raucher ab dem 1. Juli nicht mehr sonderlich viel…

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