Reden Sie mit dem Eurodistrikt Straßburg-Ortenau!

Fragen gibt es viele an den Eurodistrikt Straßburg-Ortenau. Genau diese kann man am Freitag stellen. Generalsekretärin Cordula Riedel kommt zu einem Gespräch ins Elsässische Kulturzentrum.

Die Generalsekrtärin des Eurodistrikts Straßburg-Ortenau Cordula Riedel steht am Freitag Rede und Antwort in Straßburg. Foto: © Kai Littmann

(WB) – Das elsässische Kulturzentrum in Straßburg (5 Boulevard de la Victoire, Tramhaltestelle Gallia) hat für den Freitag, 27. Juni um 18:30 Uhr, die Generalsekretärin des Eurodistrikts Cordula Riedel zu einer „causerie“ eingeladen. Hinter dem Begriff „causerie“ versteckt sich ein Veranstaltungsformat, bei dem der Ehrengast keine langen Vorträge hält, sondern man sich sofort gemeinsam ins Gespräch stürzt. Denn bei solchen Gesprächen kommt oft mehr heraus als offizielle, mehrfach korrigierte und von x Seiten autorisierte Statements. Doch zu einem Gespräch gehören immer mindestens zwei – weswegen Sie auch dabei sein sollten.

Jetzt, kurz nach dem Wechsel der Präsidentschaft vom Ortenauer Landrat Frank Scherer zum wiedergewählten Straßburger OB Roland Ries, stellen sich viele Fragen: Wo steht der Eurodistrikt Straßburg-Ortenau heute? Wie funktioniert er? Wie sehen die Arbeitsabläufe im Eurodistrikt aus? Wie können sich die Bürger einbringen? Was kann der Eurodistrikt für die Zweisprachigkeit tun? Wie kommt man in den Genuss einer Förderung für sein Projekt?

Cordula Riedel wird über ihre Arbeit sprechen und im Gespräch versuchen, möglichst viele Fragen zu beantworten. Und auch, wenn der Eurodistrikt Straßburg-Ortenau bei vielen im Zentrum der Kritik steht, lohnt es sich dennoch, den Austausch und das Gespräch zu suchen. Erst kürzlich weigerten sich zahlreiche Vertreter von grenzüberschreitenden Vereinen und Verbänden, einer Einladung von Frank Scherer zu einem Runden Tisch zu folgen. Doch ist die Verweigerung des Dialogs wirklich ein Zukunftsmodell?

Es ist klar, dass vor allem die Politiker erst noch lernen müssen, wie man mit der Zivilgesellschaft umgeht. Immerhin – seit fast einem Jahrzehnt verweigert dieser Eurodistrikt die Einrichtung von einem bis drei Beobachtersitzen im Eurodistriktrat und beraubt sich dabei selber der Bürgerdimension in seinen Debatten. Bis heute haben es die Verantwortlichen nicht verstanden, dass die Bürgerinnen und Bürger nicht mehr wollen, dass man ÜBER sie spricht, sondern sie erwarten, dass man MIT ihnen spricht. Dass im Laufe der Jahre die Frustration auf Seiten der Bürger so gewachsen ist, dass sie mittlerweile den Dialog ausschlagen, ist aber auch kein Erfolgsweg. Ebenso verhält es sich mit der legitimen Forderung, die Bürger über einen Teil der Projektförderungen selbst entscheiden zu lassen. Wenn man bedenkt, dass Geld für Bürgerprojekte fehlt, weil der Eurodistrikt beschlossen hat, 100.000 € für die Beschilderung der neuen Tramlinie zwischen Straßburg und Kehl springen zu lassen, also in öffentliches Bauprojekt, das nur schwer als „Bürgerprojekt“ zu bezeichnen ist, versteht man, dass es im Moment vorrangig Aufgabe der Politiker ist, ihre abwehrende Haltung gegenüber einer konkreten und stärkeren Einbindung der Zivilgesellschaft zu ändern.

Nur – um die Dinge in Bewegung zu halten, muss man miteinander sprechen. Zum Beispiel am Freitagabend im Elsässischen Kulturzentrum – wo man die angenehme Angewohnheit hat, jeden in seiner eigenen Muttersprache sprechen zu lassen. Oder, wie man dort sagt, „jeder kann redde wie ihm der Schnawwel gwachse isch“…
Der Eintritt ist frei, Informationen gibt es unter +33 (0)3 88 36 48 30.

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