Regionalwahlen: Richert gegen Masseret – Kampf der Giganten…

Bei den Regionalwahlen in Frankreich Ende 2015 geht es um richtig viel – und die Parteien bringen ihre Kandidaten in Position.

Der Präsident der Region Elsass Philippe Richert will auch Präsident der neuen "Superregion" Ostfrankreichs werden. Foto: Claude Truong-Ngoc / Eurojournalist(e)

(KL) – Die ursprünglich für März 2015, aber aufgrund der beschlossenen Gebietsreform auf Ende 2015 terminierten Regionalwahlen in Frankreich werden richtig interessant werden. Wenn aus den bisher 22 französischen Regionen 13 Großregionen werden, wird auch der Posten des Präsidenten dieser Regionen stark aufgewertet werden. Faktisch werden die Präsidenten dieser neuen Regionen so viel Einfluss und Verantwortung haben wie ein Ministerpräsident eines Bundeslands. Und in den gerade fusionierten Regionen steht die Frage an – wird unsere neue Region „links“ oder „rechts“?

Auch in der neuen französischen Großregion im Osten des Landes, die aus dem Elsass, Lothringen und der Champagne-Ardenne besteht, geht es genau um diese Frage. PS oder konservative UMP? Und das ist eine Schlüsselfrage, für die beide großen Parteien ihre regionalen Spitzenleute ins Rennen werfen. Für die PS geht der Präsident der Region Lothringen an den Start, Jean-Pierre Masseret und für die konservative UMP, der Präsident der Region Elsass, Philippe Richert. Der einen schweren Stand haben wird, denn die elsässische Kampagne, bei der man sich heftig gegen die Champagne-Ardenne, aber auch gegen Lothringen gewehrt hatte, dürfte zwei Drittel dieser neuen Großregion eher in Richtung Lothringen schauen lassen.

Die Wahlkommissionen der beiden Parteien lassen es also zum „Kampf der Häuptlinge“ kommen. Wenn Philippe Richert eine Chance haben will, wird er allerdings eine andere, bessere Kampagne durchführen müssen, als dies bei der „Verteidigung“ der Region Elsass gegen die Fusion mit den beiden Nachbarregionen der Fall war. Mit Slogans für die „elsässische Identität“ wird er nicht überzeugen – stattdessen sollte er lieber auf Themen wie die deutsch-französische Zusammenarbeit und die Möglichkeiten eines integrierten Arbeitsmarkts setzen. Das sind nämlich Themen, in denen Richert eine deutlich bessere Bilanz vorzuweisen hat als sein Widersacher aus Lothringen, dem ein herzliches Desinteresse an der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit nachgesagt wird.

Wird Ostfrankreich also „links“ (Masseret) oder „rechts“ (Richert)? Bevor diese Frage von den Wählerinnen und Wählern entschieden wird, muss allerdings erst einmal geklärt werden, welche Zuständigkeiten, welche Budgets und welche Organisationsform die neue ostfranzösische Superregion haben soll. Denn das ist im Moment noch völlig unklar.

Nur eines ist jetzt schon klar – die Regionalwahlen 2015 werden zu einer Auseinandersetzung „links“ – „rechts“, aber auch zu einer Auseinandersetzung zwischen dem Elsass und Lothringen werden. Wie diese ausgeht, ist allerdings völlig offen.

1 Kommentar zu Regionalwahlen: Richert gegen Masseret – Kampf der Giganten…

  1. Le président de région n’aura de loin pas autant de pouvoir qu’un président ministre de land : en France la redistribution des compétences ne se fait qu’entre les échelons territoriaux (essentiellement département/régions), rien depuis l’État. La réforme n’a en rien augmenté la puissance des régions, qui restent toujours aussi impuissantes. La présidence d’une région ne reste qu’un strapontin médiatique pour une meilleure visibilité nationale.

    Comparer l’autonomie des lander avec celle des régions françaises sous pretexte que ces dernières sont devenues plus grandes n’a pas de sens, et la méthode coué n’y change rien : la réforme territoriale reste encore à faire…

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