Rettet die ABCM-Zweisprachigkeit-Schule von Kappel-Grafenhausen!

Alle reden davon, wie wichtig die Zweisprachigkeit in der Region am Oberrhein ist. Doch wenn es an die praktische Umsetzung der Forderung nach Zweisprachigkeit geht, befinden wir uns in der Wüste.

Die zweisprachige Schule in Kappel-Grafenhausen macht genau das, was alle fordern. Und ist dennoch in ihrer Existenz gefährdet. Foto: Christophe Boudot-Wolf

(Red) – Als 2013 die zweisprachige ABCM-Schule nach Kappel-Grafenhausen umzog, war die Begeisterung groß. Die Medien auf beiden Seiten des Rheins berichteten und alle in Deutschland und Frankreich waren sich einig – diese Schule hat Beispielcharakter, ist ein Leuchtturmprojekt, ist die Umsetzung des Traums der Perspektive der Zweisprachigkeit am Oberrhein. Das Prinzip dieser Schule, die auf eine Elterninitiative und ein großes bürgerschaftliches Engagement zurückgeht, ist ebenso einfach wie wirkungsvoll: Es handelt sich um eine grenzüberschreitende Schule, die sowohl badische wie elsässische Kinder aufnimmt, es gibt zweisprachigen Unterricht, jeweils zur Hälfte auf Deutsch und auf Französisch – und genau das führt dazu, dass die Kinder in dieser Schule mit „zwei Muttersprachen“ aufwachsen. Und das ist so beispielhaft, dass die Landesregierung Baden-Württembergs die ABCM-Schule in Kappel-Grafenhausen 2014 /2015 als Ersatzschule anerkannte, was bedeutete, dass eine Finanzierung ab Beginn des Schuljahrs 2017 zugesichert wurde.

Doch was nach einer runden Erfolgsgeschichte klingt, ist heute zum Problemfall geworden und in seiner Existenz gefährdet. Denn um den so wichtigen Status einer „Ersatzschule“ beizubehalten, muss die Schule auch deutsche Lehrer beschäftigen, deren Qualifikation vom Land Baden-Württemberg anerkannt ist.

Die ABCM-Schule Kappel-Grafenhausen hatte eine solche deutsche Lehrerin, die aber vor kurzem die Schule verlassen hat, da ist eine Stelle in einer öffentlichen Schule gefunden hatte, in der sie mehr verdient als beim ABCM-Projekt. Ersatz zu finden ist allerdings eine deutlich schwerere Aufgabe, als man sich das vorstellt und stellt den Verein ABCM vor massive Probleme.

Für diese Probleme gibt es mehrere Gründe. Lehrer werden in Baden-Württemberg deutlich besser bezahlt als in Frankreich – ein deutsches Lehrergehalt übersteigt das vorgesehene Budget, das mit Subventionen der elsässischen Gebietskörperschaften finanziert wird, um fast das Doppelte. Dazu ist momentan der „Markt“ für deutsche Lehrer geradezu leergefegt. Momentan werden in Deutschland sogar Rentner rekrutiert, die als Sprachlehrer für Flüchtlinge eingesetzt werden. Die Zeiten, in denen es arbeitslose Lehrer gab, die eine Stelle wie in der ABCM-Schule annahmen, auch wenn sie dort weniger als in einer „normalen“ Schule verdienten, sind vorbei.

Da aber die Finanzierung durch das Land Baden-Württemberg erst 2017 startet, allerdings nur, wenn die ABCM-Schule Kappel-Grafenhausen bis dahin den Status als „Ersatzschule“ beibehält, muss nun ganz schnell eine Zwischenlösung gefunden werden, damit dieses schöne und wichtige Projekt nicht auf der Zielgeraden scheitert. Um eine deutsche Lehrerstelle bis 2017 zu finanzieren, benötigt der Verein zusätzlich zu den Mitteln aus dem Elsass 45.000 €, um einen Lehrer oder eine Lehrerin nach dem üblichen Maßstab Baden-Württembergs bezahlen zu können. Andernfalls ist die Schule tatsächlich in ihrer Existenz und in ihren Entwicklungsmöglichkeiten gefährdet.

Gefragt sind nun alle, die seit Jahren wohlmeinende Reden halten, in denen sie unterstreichen, wie wichtig doch die Zweisprachigkeit für die Zukunft des Oberrheins ist. Unternehmen, Institutionen, die vielen Stellen der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit, von denen etliche vor allem damit beschäftigt sind, sich selbst zu verwalten, Einzelpersonen – alle sind aufgefordert, einen Beitrag zu diesen 45.000 € zu leisten. Es wäre ein Armutszeugnis, würde diese wichtige und sinnvolle Einrichtung der deutsch-französischen Zusammenarbeit und Zukunftsgestaltung aufgrund eines solches Betrags scheitern, vor allem, wenn man den erfolgreichen Betrieb dieser Schule anschaut. Es wird oft wesentlich mehr Geld für weitaus weniger sinnvolle Projekte ausgegeben – jetzt ist es an der Zeit, die ABCM-Schule Kappel-Grafenhausen zu retten.

Wer einen Beitrag zur Rettung der ABCM-Schule leisten will, dann sich an unsere Redaktion unter info@eurojournalist.eu wenden, die den direkten Kontakt herstellt oder Sie nutzen die Kontaktmöglichkeiten auf der Internetsite von ABCM. Vielen Dank!

1 Kommentar zu Rettet die ABCM-Zweisprachigkeit-Schule von Kappel-Grafenhausen!

  1. HENRI goetshy // 25. Januar 2016 um 18:31 // Antworten

    also 1 hilfe BEI GEMEINDE BEI GENERAL RAT MIT SUBVENTION ELTERN UND ZU GABE BEI DEM volk bei depArtement oder BEI DER NEUE REGION ALS BEWEIS VON zusammen Arbeit

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