Réussir sans frontière – Erfolg ohne Grenzen

Im Bereich der Grenzüberschreitenden Ausbildung läuft nun das Interreg-Programm aus, mit dessen Hilfe das Programm „Réussir sans frontière – Erfolg ohne Grenzen“ finanziert wurde. Bilanz und Aussichten.

Die Zwischenbilanz des Projekt "Réussir sans frontière - Erfolg ohne Grenzen" ist sehr gut - und ausbaufähig. Foto: Eurojournalist(e)

(KL) – Dass die wirtschaftliche Zukunft der Region am Oberrhein zum Teil davon abhängen wird, ob und wie eine deutsch-französische Integration des Arbeits- und Ausbildungsmarkts gelingen wird, ist inzwischen keine Neuigkeit mehr. Deshalb haben sich 2016 auch insgesamt 33 Partner rund um das Programm „Réussir sans frontière – Erfolg ohne Grenzen“ zusammengefunden, in dessen Rahmen Schüler, Lehrlinge und Arbeitssuchende an die Möglichkeiten des Nachbarlands herangeführt werden sollen.

Vorweg – die beteiligten Akteure, sei es die Region Grand Est, die Akademie Strasbourg, die Arbeitsagenturen und Industrie- und Handelskammern auf deutscher und französischer Seite, aber auch die privaten Partner wie das Deutsch-Französische Jugendwerk (DFJW/OFAJ) oder die Fondation Entente Franco-Allemande (FEFA), um nur diese zu nennen, haben in den letzten drei Jahren eine hoch engagierte und professionelle Arbeit geleistet. Doch wurde bei der Sitzung am Donnerstag in Wörth bei Karlsruhe klar, dass der Weg hin zu einer echten Integration noch weit und steinig ist – da kommt das Auslaufen der Interreg-Finanzierung zum schlechtesten Zeitpunkt. Allerdings sind die Partner einig, das Programm auch mit eigenen Mitteln fortzuführen und insofern war es eine gute Nachricht, dass die Landesregierungen Baden-Württembergs und aus Rheinland-Pfalz ankündigten, sicher weiterhin auch finanziell in diesem Programm zu engagieren.

Wie das Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau Rheinland-Pfalz mitteilte, konnten im Rahmen dieses Programms nicht nur 83 Auszubildende in grenzüberschreitende Berufsausbildungen genommen werden, dazu kommen auch 2700 Schüler, die Schnupperpraktika in Unternehmen im jeweils anderen Land absolvieren können, es gibt zahlreiche Qualifizierungsangebote für grenzüberschreitende Bewerbungen. Dazu, und dieser Punkt sollte nicht unterschätzt werden, tragen die 33 Projektpartner auch einen kulturellen Wandel in die Region – durch zahlreiche Kommunikations-Maßnahmen sensibilisieren sie Schüler, Eltern, Lehrer, Unternehmer, aber auch die Welt der Politik, für die Möglichkeiten, eine Aus- oder Weiterbildung im Nachbarland zu absolvieren.

Über 30.000 verteilte Broschüren und Flyer, über 100 Informationsstände bei den verschiedensten Veranstaltungen – der Weg zur Integration ist steinig, denn er muss die unsichtbaren Grenzen überwinden, diejenigen, die es noch in den Köpfen der Menschen gibt.

Das Programm „Réussir sans frontière – Erfolg ohne Grenzen“ geht also weiter. Wie, das werden die Partner nun besprechen müssen, doch wo ein gemeinsamer Wille ist, findet man auch gemeinsame Wege. Und dann wird man es auch schaffen, dass künftig mehr junge Menschen auf den Gedanken kommen, dass man seinen Lebensplan auch über das Nachbarland laufen lassen kann.

Warum sich aber die Projektträger bei den Pressefragen erst einmal zu der Bemerkung hinreißen lassen müssen, „dass leider die Presse bei der Vermittlung ihres Projekts ihre Arbeit nicht so richtig macht“, ist nicht so richtig klar. Ist es der allgemeine Trend, dass man inzwischen für alles, was man selbst schlecht vermittelt, die bösen Medien verantwortlich macht? Vermutlich wäre die Kommunikation dieser 33 Projektpartner erfolgreicher, würde man endlich verstehen, dass der Bereich „Kommunikation“ in Institutionen und Organisationen kein Tummelplatz für „billige Arbeitsplätze“ wie Praktikanten ist, die Pressemitteilungen verschicken, die nach der Lektüre der dritten Zeile im Papierkorb landen. Ob diffuse Medienschelte der richtige Weg ist, besser mit der Öffentlichkeit zu kommunizieren, darf zumindest bezweifelt werden.

Wie dem auch sei – festzuhalten bleibt, dass die deutschen und französischen Akteure des Arbeits- und Ausbildungsmarkts einen tollen Job machen und dass auch das Programm „Réussir sans frontière – Erfolg ohne Grenzen“ auch 2019 weitergehen wird! Und auch, wenn der Weg hin zur deutsch-französischen Integration lang und alles andere als einfach ist, so wird er dennoch erfolgreich gegangen werden!

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