Rosa Luxemburg – Kämpferin für die Rechte der Frauen

Der Internationale Tag der Frauenrechte am gestrigen 8. März findet jedes Jahr nur 3 Tage nach dem Geburtstag von Rosa Luxemburg statt. Zeit zum Erinnern…

Rosa Luxemburg, eine herausragende Persönlichkeit der Geschichte. Foto: Bundesarchiv / Bild 183-14077-006 / Unknown author / Wikimedia Commons / CC-BY-SA 3.0

(Karl-Friedrich Bopp) – Der 5. März 1871, der Geburtstag von Rosa Luxemburg, jährte sich dieses Jahr zum 150. Mal. Der Tag liegt nur wenige Tage vor dem alljährlich begangenen Internationalen Tag der Frauenrechte, dem 8. März. Vielleicht kein Zufall? In ihrem Leben ließ sich Rosa Luxemburg als Frau jedenfalls wenig vorschreiben. Und hat damit entscheidendes zur Verwirklichung von Frauenrechten beigetragen.

Geboren wurde Rosa Luxemburg in Zamosc in Polen. Nur, das politische Polen gab es damals nicht. Ihr Geburtsort gehörte zum russischen Zarenreich. Nach dem Abitur in Warschau ging sie zum Studium der Staats- und Wirtschaftswissenschaften mit nachfolgender Promotion nach Zürich in die Schweiz. Auch deshalb, weil sie es nicht auf sich beruhen lassen wollte, dass Studium und vor allen Dingen Promotion für Frauen damals in Russland nur sehr schwer möglich waren.

1898 siedelte sie nach Deutschland über und eine einmalige Karriere in der deutschen Frauen-, Arbeiter- und Antikriegsbewegung begann. Sie engagierte sich in der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (SPD), forderte bereits 1912 in ihrer bahnbrechenden Streitschrift „Frauenwahlrecht und Klassenkampf“ gleiche politische Rechte für Männer und Frauen. Im gleichen Jahr reklamierte sie beim 2. SPD-Frauentag forsch: „Her mit dem Frauenwahlrecht!“.

In den aufkommenden nationalistischen Rufen prangerte sie Krieg und Kriegskredite leidenschaftlich an und provozierte so mit anderen wie Karl Liebknecht die Spaltung der SPD. Wegen Aufrufen zur Befehlsverweigerung wurde sie 1914 schließlich verhaftet und verbrachte den ersten Weltkrieg weitgehend im Gefängnis.

1918 kaum aus dem Gefängnis entlassen, erlebte sie die Krönung ihres jahrelangen Kampfes nach dem Frauenwahlrecht. Am 30. November 1918 trat in Deutschland das Reichswahlgesetz mit dem allgemeinen aktiven und passiven Wahlrecht für Frauen in Kraft.

Trotz Gefängnisaufenthalt blieb ihr politisches Engagement ungebrochen. Sie war als Gründungsmitglied mit dabei, als am 1. Januar 1919 die KPD (Kommunistische Partei Deutschlands) aus der Taufe gehoben wurde, deren erstes Parteiprogramm aus ihrer Feder stammte. Ob sie allerdings in diesen turbulenten Zeiten nach der Abdankung des Kaisers eher auf der Seite der Demokratie oder der Revolution gestanden hätte, darüber streiten sich heute noch die Historiker.

Am 19. Januar 1919 hätte Rosa Luxemburg erstmals an den Wahlen zum Reichstag teilnehmen dürfen. Diesen großen Tag für die Gleichberechtigung der Frau durfte sie leider nicht mehr erleben. Am 15. Januar 1919 wurde sie zusammen mit Karl Liebknecht von deutschen Soldaten brutal ermordet.

Rosa Luxemburg ist das Sinnbild einer Frau, die sich die Teilnahme am gesellschaftlichen Leben und an politischen Aktivitäten nicht verbieten ließ zu einer Zeit, wo das beinahe ausschließlich Männern vorbehalten war. Auf ihre Art war sie eine Frauenrechtlerin vor ihrer Zeit. Zu ihrem 150. Geburtstag verdient Rosa Luxemburg am diesjährigen Internationalen Frauentag ein besonderes Gedenken.

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