Rückblick – Ausblick: 2014 geht zu Ende, 2015 steht vor der Tür…

Eurojournalist(e) hat einige Freunde gebeten, uns zu verraten, was sie 2014 besonders beeindruckt hat und welche Erwartungen sie für das Jahr 2015 hegen…

Viele Gründe zum Champagner-Trinken gibt es zum Jahreswechsel 14/15 zwar nicht, aber anstoßen sollte man trotzdem... Foto: Harald Bischoff / Wikimedia Commons / CC-BY-SA 3.0

(Von Kai Littmann) – Wie schon öfters in den letzten Jahren haben wir auch dieses Jahr etliche Persönlichkeiten vom Oberrhein gebeten, uns zu verraten, was sie 2014 bewegt hat und was sie von 2015 erwarten. Und da aller Anfang schwer ist, fangen wir eben selber damit an. Sehr herzlich danken möchten wir denjenigen, die uns ihre Impressionen geschickt haben und all denjenigen, die uns nicht geantwortet haben, rufen wir ein fröhliches „Wir sehen uns auch im nächsten Jahr wieder“ zu! Bis zum ersten Montag im Januar 2015 lesen Sie täglich die Rückblicke und Vorschauen der Freunde unseres Mediums.

2014 war ein entsetzliches Jahr. Es gab Kriege, Brutalitäten in einem nicht für möglich gehaltenen Ausmaß, weltweite Abhörskandale, Folter in „zivilisierten Staaten“, eine neue soziale Kälte in Europa, die zu einem guten Stück von der deutschen Politik ausgelöst wurde – doch auch auf regionaler und lokaler Ebene lief so ziemlich alles falsch, was falsch laufen kann.

So ist die institutionelle deutsch-französische Zusammenarbeit am Oberrhein zum Stillstand gekommen und ob die angekündigte „Neuorientierung“ wirklich das Zauberrezept ist, mit dem die grenzüberschreitende Integration bewerkstelligt werden kann, ist mehr als zweifelhaft. Nach wie vor ist die Zivilgesellschaft mit all ihren Talenten aus dem institutionellen Prozess ausgeschlossen und bislang haben die Verantwortlichen wenig Motivation gezeigt, an dieser unguten Entwicklung etwas zu verändern. Auf der anderen Seite – wenn die Weltpolitik versagt, wieso sollte dann ausgerechnet die lokale und regionale Politik besser funktionieren?

Für 2015 wünsche ich mir, dass das Elsass zur Ruhe kommt und seine irrationalen Ängste um die eigene Identität endlich ablegt – die Gebietsreform in Frankreich ist sicher nicht perfekt, doch ist eine Verwaltungsreform kein Grund, um die eigene kulturelle Identität zu fürchten.

Den Verantwortlichen kann man nur ein glückliches Händchen in der Neubesetzung der verschiedenen Stellen im Eurodistrikt wünschen, dazu das nötige Engagement und gute Berater – sie werden alles davon brauchen.

Auf Ebene der großen Politik wünschen wir uns, dass die Kriege in Syrien, dem Irak, der Ukraine, im Gazastreifen, in Osttimor, in Afrika endlich am Verhandlungstisch beendet werden, dass der Kalte Krieg 2.0 gestoppt wird und dass endlich Vernunft in den Köpfen der Weltherrscher einzieht. Von Deutschland wünschen wir uns, dass endlich eine Europapolitik betrieben wird, die nicht weiter dafür sorgt, dass Südeuropa im Elend versinkt, während sich die großen, europäischen Industrienationen an den verschiedenen Krisen gesund stoßen. Und – wir wünschen uns mutige europäische Politiker, die sich hoffentlich endlich trauen, den korrupten Finanzmärkten, den Banken und der institutionalisierten Korruption in Brüssel einen Riegel vorzuschieben.

Und natürlich wünschen wir uns von ganzem Herzen, dass der Sportclub Freiburg wieder eine tolle Rückrunde hinlegt und in der Bundesliga bleibt, dass der FC Basel mindestens das Viertelfinale der Champions League erreicht (Meister werden die in der Schweiz ohnehin…) und dass mindestens ein Verein aus dem Elsass wieder in die 2. Französische Liga aufsteigt. Oder gleich beide.

Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, wünschen wir ein glückliches, gesundes und erfolgreiches Jahr 2015 – damit wir in 12 Monaten eine erfreulichere Bilanz ziehen können!

Herzliche Grüße

Ihr

Kai Littmann

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