Sag mal, AfD, geht’s noch?

Da ist es wieder, das Gesicht des „hässlichen Deutschen“, perfekt interpretiert von der Parteiführung der AfD beim Besuch der französischen Abgeordneten. Peinlich.

Mit der AfD geht alles bergab, sogar die gute Kinderstube... Foto: Lemke, Martin / Wikimedia Commons / CC-BY-SA 4.0int

(KL) – Da haben wir wieder eine Gemeinsamkeit zwischen den ultranationalen Rechtsextremen aller Länder – sie sind einfach unhöflich. Bei den gestrigen Feierlichkeiten zum 55. Jahrestag des Elysee-Vertrags (und der gemeinsamen Unterzeichnung einer Erklärung, mit der „Elysee 2.0“ vorbereitet wird, hielten es die AfD-Vorsitzenden Alice Weidel und Alexander Gauland nicht für nötig, aufzustehen und dem Präsidenten der französischen Nationalversammlung François de Rugy ihren Respekt zu zollen. Könnte man bei Gauland noch vermuten, dass er aufgrund seines hohen Alters einfach nicht aus dem bequemen Parlamentssessel hoch kam, so ist dies zumindest bei Wendel Ausdruck mangelnder Kinderstube.

Der Rede von François de Rugy, der dem Bundestag die Ehre erwies, auf Deutsch zu sprechen, applaudierten die knorrigen Ewiggestrigen von Rechtsaußen auch nicht und als sich der Bundestag zu einer Standing Ovation erhob, blieben sie weiter demonstrativ sitzen.

Wie unangenehm, dass heutzutage solche Menschen sogar das Recht haben, im Bundestag zu sprechen und ihr Gift zu verspritzen. Für den greisen Alexander Gauland war die Sitzung im Parlament nur eine Heuchelei und die Resolution für die Neufassung des Elysee-Vertrags der Versuch, Deutschland in Richtung der „Vereinigten Staaten von Europa“ zu schieben. Was ja ein ziemlich guter Ansatz wäre.

Das Bild, das die AfD von Deutschland vermittelt, richtet Schaden an. Eine andere politische Meinung argumentativ zu vertreten, das ist eine Sache. Dem Vertreter eines befreundeten europäischen Partners den Respekt zu verweigern, ist eine ganz andere Sache.

François de Rugy hatte allerdings die passende Antwort parat: „Populismus legt die Demokratie in Schutt und Asche“. Und das fängt damit an, dass man sich im Parlament nicht benehmen kann. Peinlich, diese AfD.

Kommentar hinterlassen

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.

*



Copyright © Eurojournaliste