Schengen 2.0 – Europa feiert sich auch anders

Am Sonntag, den 9. Mai, treffen sich Bürgerinnen und Bürger von beiden Seiten des Rheins auf der Passerelle des Deux Rives zwischen Straßburg und Kehl und verbinden das Fest mit europäischen Forderungen.

So ähnlich wird es auch am Sonntag aussehen... Foto: Auszug der Titelseite von "Les parapluies de la liberté", einem Buch, das vom AK Schengen 2.0 herausgegeben wird

(KL) – Wer keine Lust auf die offiziellen Feierlichkeiten rund um das Thema Europa hat, der ist am Sonntag, den 9. Mai, auf der Passerelle des Deux Rives zwischen Kehl und Straßburg richtig aufgehoben. Denn dort und auf beiden Rheinufern treffen sich Bürgerinnen und Bürger des aus zahlreichen Vereinen und Initiativen bestehenden Aktionsbündnisses „Schengen 2.0“ zu einer „feierlichen Demonstration“. Höhepunkt wird um 12 Uhr das Aufspannen von Regenschirmen sein, so, wie es bereits während des ersten Lockdowns und der damaligen Grenzschließung der Fall war.

Die „Rettungsschirme für Europa und die Deutsch-Französische Freundschaft“ waren fester Bestandteil des ersten Lockdowns, als Vertreter der Zivilgesellschaft gegen die damals einseitig von Deutschland verhängte Grenzschließung demonstrierten und sich gegenseitig von den Ufern mit aufgespannten Regenschirmen zuwinkten. Ob die Regenschirme am kommenden Sonntag tatsächlich bis 12 Uhr geschlossen bleiben, das wird man sehen, denn trotz hoher Temperaturen am Wochenende ist auch Regen angesagt…

Im Rahmen dieser „feierlichen Demonstration“ werden klare Forderungen an Europa formuliert werden. So wünscht sich das Aktionsbündnis „Schengen 2.0“:

- Die deutsch-französische Freundschaft und die Verwirklichung eines gemeinsamen Rheinraums

- Die Freizügigkeit in der gesamten Europäischen Union

- Den Verbleib der europäischen Institutionen in Straßburg

- Frieden, rechte, Demokratie und Europäische Souveränität

Was sich von diesen Forderungen während der aktuellen Pandemie sinnvoll umsetzen lässt, wird man auch erst in der nahen Zukunft sehen, doch ist das Anliegen, Europa nicht in dieser Pandemie ins Leere laufen zu lassen und dem latenten Nationalismus wieder freien Lauf zu gewähren, sehr ehrenhaft.

Wer sich in diesen Forderungen wiederfindet, wird am Sonntag im „Garten der Zwei Ufer“ Gleichgesinnte finden. Und kann, in Erinnerung an 2020, erneut an einem „Regenschirm-Happening“ teilnehmen!

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