Schöne Ostern – trotz allem…

Das Osterwochenende wird wunderbar. Sonne satt, Temperaturen um die 25 Grad, der Osterhase bringt die ersten Vorboten des Sommers. Auch, wenn gerade nicht allen zum Feiern zumute ist.

Schöne Ostern allen Leserinnen und Lesern (und den anderen auch...)! Foto: Anita Martinz from Klagenfurt, Austria / Wikimedia Commons / CC-BY 2.0

(KL) – Wir leben in nicht ganz einfachen Zeiten. Die Welt verändert sich rasend und nicht nur zum Guten, an vielen Orten der Welt herrschen Krieg, Bürgerkrieg und bitterste Armut. Auf politischer Ebene erleben wir gerade die Götterdämmerung der Ära Merkel, Umbrüche sind gerade überall an der Tagesordnung. Der Brexit belastet Europa, ebenso wie die uneuropäische Haltung verschiedener EU-Mitgliedsstaaten, ein dumpfer, grau-brauner Neonationalismus stampft schon wieder quer durch Europa und wenn man sich das alles anschaut, dann ist Feiern eigentlich eher so etwas wie der Tanz auf dem Vulkan. Aber trotzdem – gerade jetzt ist der richtige Zeitpunkt, für ein paar Tage die Füße hochzulegen, Freunde und Familie zu treffen und einfach mal abzuschalten.

Denn bei all den Horrormeldungen aus aller Welt sollten wir nicht vergessen, dass wir zu den Privilegierten dieses Planeten gehören. Speziell wir am Oberrhein haben das unendliche Glück, in einer der letzten richtig gesunden Gegenden der Welt zu leben. Zwei Gebirgszüge, die Vogesen und der Schwarzwald, nehmen den europäischsten aller Flüsse in die Mitte, eine üppige Natur lädt zum Spazierengehen und Fahrradfahren ein, ein reichhaltiges Kulturangebot ist ebenso verfügbar wie eine Spitzengastronomie und Weine von Weltklasse (klar, im Elsass, aber eben auch inzwischen in Baden). Die Arbeitslosigkeit ist bei uns geringer als anderswo, die Menschen haben meistens Arbeit und Perspektiven und all das sind Dinge, um die uns viele auf der Welt beneiden.

Allerdings brauchen wir jetzt kein schlechtes Gewissen zu haben, weil es uns gut geht. Solidarität mit denjenigen, denen es nicht so gut geht, muss nicht durch ein diffuses Schuldgefühl ausgelöst werden, sondern sollte die Konsequenz unseres Wertesystems sein, das seine Ursprünge, ob man das nun will oder nicht, in der jüdisch-christlichen Ausprägung unserer Kulturen hat.

Und genau an diese Wertesysteme kann man sich ruhig einmal an diesem Osterwochenende erinnern. Immerhin, das Osterfest ist das wichtigste Fest der Christenheit und genau die jüdisch-christlichen Werte werden in letzter Zeit mit Füssen getreten. Man muss nicht religiös sein um anzuerkennen, dass diese Werte unser Leben von klein auf bestimmen und es daher sehr sinnvoll wäre, ihnen wieder den Platz zu geben, den sie verdienen.

Also, genießen Sie die Feiertage und die ersten Sommertage, verstecken und suchen Sie Ostereier und lassen Sie in diesen Tagen die Seele baumeln. Wir von Eurojournalist(e) machen das auch. Daher erscheint die nächste Ausgabe erst am Dienstag nach Ostern und auch wir werden die Tage nutzen, um frische Energie zu tanken, bevor es dann in den Endspurt zur Europawahl 2019 geht. Aber daran denken wir dann erst nächste Woche! Schöne Ostern!

Kommentar hinterlassen

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.

*



Copyright © Eurojournaliste