Schönes Wochenende – aber nicht in Straßburg…

Das kommende Wochenende dürfte heftig in Straßburg werden. Die „Gelbwesten“ haben zum nationalen und internationalen Aktionstag in Straßburg geladen. Randale inbegriffen.

Normalerweise regnet es Pflastersteine am Wochenende in Paris - dieses Wochenende ist Strasbourg an der Reihe. Foto: LOUAI BARAKAT / Wikimedia Commons / CC-BY-SA 4.0int

(KL) – Das ganze Elend der seit November jedes Wochenende das Land lähmenden Sozialbewegung der „Gelbwesten“ zeigt sich an diesem Wochenende in Straßburg. Beim „Akt 24“ wollen „Gelbwesten“ aus ganz Frankreich, aber auch aus Belgien und Deutschland gemeinsam Randale machen. Interessant ist dabei, dass sich bei den „Gelbwesten“ Links- und Rechtsextreme gemeinsam austoben.

Die Ankündigung ist klar: Am Wochenende werden in Straßburg nicht nur die französischen „Gelbwesten“ demonstrieren (wobei immer unklarer wird, ob es neben der samstäglichen Gewaltorgie auch noch andere Gründe für diese sterilen Demonstrationen gibt, auf denen es eigentlich nur noch um Konsum und Kaufkraft und die Abdankung von Präsident Macron geht), sondern auch deren Kollegen aus Belgien und Deutschland. Im Grunde ist es ein Witz – in Belgien sind die „Gelbwesten“ überwiegend Linksextreme aus dem „Black Block“, in Deutschland ziehen sich vor allem identitäre Rechtsextreme das gelbe Leibchen über. Merke: Wenn es darum geht, die Innenstädte in Brand zu stecken, arbeiten Links- und Rechtsextreme prächtig zusammen.

Und es wird langsam Zeit, das Märchen der „friedlichen Demonstranten“ zu beerdigen. Die „Gelbwesten“ rufen auf, zu ihren Demonstrationen „nicht friedlich und gelb“ zu erscheinen und damit ist klar, dass sie alles andere als eine „friedliche“ Bewegung sind, sondern im Gegenteil, die extremistischen Gewalttäter nicht nur in ihren Reihen dulden, sondern einladen – und dabei wissen sie genau, wie diese Demonstrationen enden.

Die Stadt Straßburg bereitet sich fieberhaft auf diese „Gelbwesten-Invasion“ vor und es werden Maßnahmen geplant, die an den NATO-Gipfel 2009 erinnern. Es wird massivste Grenzkontrollen geben, die Innenstadt wird abgeriegelt, zahlreiche Personenkontrollen in der ganzen Stadt erwarten die Straßburger und Hand auf’s Herz – so schön die elsässische Europahauptstadt auch ist, auf einen Besuch sollte man an diesem Samstag eher verzichten. Es sei denn, man steht auf endlose Kontrollen und brennende Autos.

Dass sich die „Gelbwesten“ als Ansprechpartner für die dringend benötigten Sozialreformen in Frankreich disqualifiziert hat, ist schon länger klar. Eine „Bewegung“, die es in sechs Monaten weder schafft, ein Programm und klare Forderungen aufzustellen, die es nicht schafft, Sprecher oder Persönlichkeiten zu identifizieren, die sich in irgendeiner Form klar artikulieren können, die keinerlei Unterstützung der Intellektuellen, Künstler oder Sportler hat – eine solche „Bewegung“ hat keine Zukunft. Das Kokettieren mit der eigenen Unorganisiertheit ging gerade noch in den ersten zwei, drei Monaten durch, inzwischen ist es nur noch peinlich. Die Nichtteilnahme an den „Großen nationalen Debatten“ zeigte dann ebenso, dass diese „Gelbwesten“ nicht am Dialog, sondern nur noch an der Randale interessiert sind.

Dass die Polizei massiv gegen diese urbanen Extremisten vorgeht, hat weniger mit „Polizeigewalt“ zu tun, als mit den ständigen Übergriffen durch Extremisten, die von den umherstehenden „Gelbwesten“ applaudiert und gedeckt werden.

Und langsam wird es wirklich nervig, den ewig gleichen Blödsinn bei diesen Demonstrationen zu hören. Nein, Frankreich ist keine Diktatur und keine Tyrannei. Wäre dem so, gäbe es am Samstag einen Schießbefehl und die Demonstranten würden im Stadion in der Meinau zusammengetrieben. Nein, in Frankreich verhungert niemand am 15. des Monats – Frankreich ist das Land auf der Welt, das die höchsten Sozialausgaben hat. Und nein, Frankreich sollte nicht in Richtung eines „Frexit“ arbeiten – wer diese Forderung stellt, hat entweder noch nie etwas vom „Brexit“ gehört oder aber einen IQ im Bereich seiner Schuhgröße. Und ebenfalls nein, es wird keine Referendums-Populärdiktatur geben – Frankreich wird sich hüten, die Schlüssel des Landes einer Bande unorganisierter Extremisten zu übergeben.

Normalerweise schreiben wir oft, wie toll es ist, die Europahauptstadt Straßburg zu besuchen. Dazu stehen wir auch, denn diese Stadt ist einfach wunderbar. Nur nicht an diesem Samstag…

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