Schottland liegt am Wochenende in Stegen-Wittental

In der kleinen Gemeinde östlich von Freiburg steigen am Wochenende die „Highland Games“ - mit Kilt, Whisky-Verkostung und Disziplinen, die auch der Queen Freude machen würden…

Sportlich und trotzdem beste Laune - die "Highland Games" sind ein echtes Spektakel! Foto: wúy ù ay Events GmbH / Wikimedia Commons / CC-BY-SA 3.0

(WB) – Ja, Sie können mitmachen! Die „Highland Games“ in Stegen-Wittental bei Freiburg sind für jedermann (und jederfrau…) geöffnet – man muss nur 5 Euro Startgeld zahlen und sollte im Kilt antreten. Der Schottenrock ist zwar keine unbedingte Pflicht, da jedoch die Qualität des Kilts in der Gesamtpunktzahl eine Rolle spielt, ebenso wie das Körpergewicht, sollte man schon einen Schottenrock tragen, wenn man am Ende nicht ganz hinten landen will. Und man sollte sich zweimal überlegen, ob man beim am Samstag stattfindenden „Whisky Tasting“, einer Verkostung feiner Whiskys aus Schottland, so richtig zuschlägt (Teilnahmegebühr 42 Euro), oder ob man lieber noch einmal die verschiedenen Disziplinen des am Sonntag stattfindenden Wettkampfs trainiert. Die haben es nämlich in sich…

Aber eines nach dem anderen. Los geht es am Samstag, den 22. August um 19 Uhr in Stegen-Wittental. Unter fachkundiger Anleitung von Bernd Tritschler werden in Zusammenarbeit mit „Casa Verde The Whisky Shop“ fünf Whiskysorten verkostet, die es ebenso in sich haben wie der Wettkampf am Sonntag. Auf dem Programm: „Glentauchers 2007, 7 Jahre, 46 % Speyside Single Malt Scotch Whisky“, der „Shamrock, 58 % Irish Single Malt Whiskey 13 Jahre, Hogshead“ und drei weitere schottische Whiskys. Zur Abrundung werden Schinken und Salami-Variationen mit Brot gereicht. Je nach Wetter wird das Tasting Open Air stattfinden. Mitverkosten? Einfach vorbeikommen? Wo? Auf der Website nachschauen, die am Ende verlinkt ist!

Und dann, am Sonntag, den 23. August, geht es richtig mit den „Highland Games“ los. Die Teilnehmer treten zu den teilweise knackigen Disziplinen an, die man vorher am besten mal ausprobiert hat – ansonsten muten sie etwas ungewohnt an, wie beispielsweise der „Throwing the Sheaf“. Bei dieser Disziplin wird das „Sheaf“, die Garbe, in Stegen-Wittental ein mit Stroh gefüllter Sack, mit einer Heugabel möglichst genau an ein Ziel geworfen. Hier kommt es mehr auf Technik als auf Kraft an.

Auch der „Tree Trunk Slalom“ will beherrscht sein. Beim Baumstamm-Slalom muss ein ca. 4 m langer Baumstamm so schnell wie möglich auf der Schulter liegend durch einen vorgegebenen Parcours getragen werden. Zum Schluss muss der Sportler mit dem Stamm die Zielglocke anstoßen, um die Zeit zu stoppen. Auf dem gesamten Weg dürfen weder der Boden noch die Slalomstangen berührt werden, sonst gibt es Strafsekunden. Und man sollte es am besten gleich von Anfang an richtig machen – denn es gibt nur einen Versuch pro Sportler.

Das „Tug o´ war“ kommt uns schon bekannter vor. Wir kennen es auch als Tauziehen. Der Sportler zieht an einer Rampe Gewichte nach oben. In drei Anläufen versucht er, ein so schweres Gewicht wie möglich nach oben zu ziehen. Dabei kann der Athlet die Gewichte selbst bestimmen und nach einem Versuch auch nach oben oder unten verändern. Das Mindestgewicht beträgt 60 kg, das Maximum liegt bei etwa 120 kg. Der beste Versuch wird dann gewertet.

Eine echte Herausforderung ist der „Farmer´s walk“, der Langlauf mit Gewichten. Der Athlet trägt 2 Gewichte in einem Rundkurs. Ziel ist es, so viele Runden wie möglich zu schaffen. Die Gewichte wiegen jeweils ca. 30 kg. Der Sportler hat eine Minute Zeit. Werden die Gewichte abgestellt, ist der Versuch beendet. Der „Farmer´s walk“ ist wohl die härteste Disziplin der Highland Games! Und auch hier hat der Athlet nur einen Versuch.

Auch für „Putting the weight“ können ein paar Muckis in den Armen nicht schaden. Der Athlet muss bei dieser Disziplin ein Bierfass mit einem Gewicht von ca. 18 kg über eine Hochsprunglatte werfen. Die Höhe der Latte kann in 20 cm-Schritten zwischen zwei und vier Metern selbst festgelegt werden. Sobald die Latte nach unten fällt, gilt der Versuch als nicht geschafft. Der Beste von 3 Würfen geht in die Wertung ein.

„Tossing the cabor“ ist die Königsdisziplin, bei der in Schottland die Queen anfängt, unruhig auf ihrem Sitz hin und her zu rutschen – der Baumstammwurf. Der Athlet versucht bei der wohl faszinierendsten und bekanntesten Disziplin der „Highland Games“ einen ca. fünf Meter langen Fichtenholzstamm so durch die Luft zu werfen, dass er sich über das obere Ende überschlägt und möglichst gerade, also „auf 12 Uhr“ liegen bleibt. Wenn sich der Baumstamm nicht überschlägt, bekommt man keine Punkte, wenn er nicht gerade liegt, werden je nach Abweichung Punkte abgezogen. Für die Wertung werden die drei Versuche zusammen addiert.

Zwar sieht „Pushing the barrel“ harmloser aus, doch das ist ein Trugschluss. Der Athlet muss beim Weinfassrollen mit einem leeren 300 l-Fass so schnell wie möglich zwei Durchgänge in einem Rundkurs bewältigen. Die Schwierigkeit bei dieser Disziplin ist es, ein möglichst gleichmäßig hohes Tempo auf dem 6-eckigen Rundkurs zu erreichen. Auch hier hat der Athlet nur einen Versuch.

Dazu gibt es in Stegen-Wittental auch einen Team-Wettbewerb. Ein Team besteht aus vier Sportlern sowie maximal einem Ersatzmann (-frau). Die Teams messen sich in drei Disziplinen.

Die Anmeldung erfolgt bis spätestens 14:30 Uhr bei der Turnierleitung (Teilnahmegebühr 5 €). Spätere Anmeldungen können nicht berücksichtigt werden. Bei der Anmeldung wird das Gewicht jedes Teilnehmers ermittelt. Beim Wiegen muss aber, darauf bestehen die Veranstalter, aus ästhetischen Gründen der Genitalbereich verdeckt bleiben… Falls vorhanden, wird jetzt der Kilt von den Schiedsrichtern bewertet.

Danach gehen die Teilnehmer selbstständig zu den einzelnen Disziplinen, wobei die Reihenfolge selbst festgelegt werden kann. Maximal können sich 50 Teilnehmer an den Highland Games messen. Bei jeder Disziplin sitzen Schiedsrichter, die nach dem Rechten schauen und schließlich die erzielten Punkte aufschreiben. Die Endabrechnung wird von der Turnierleitung vorgenommen, die alle erzielten Punkte der einzelnen Disziplinen, des Wiegens und der Kiltbewertung zusammenrechnet. Bei Punktegleichheit kann es sogar noch zu einem Stechen kommen.

Die Geschichte mit dem Kilt, so ein weiterer Tipp der Veranstalter, kann richtig Punkte bringen. Selbst ein einfacher, selbst geschneiderter Schottenrock bringt noch ein paar Punkte, die am Ende den Unterschied ausmachen können.

Und – das Ganze ist nicht nur ein Riesenspektakel für die Teilnehmer, sondern vor allem für die Zuschauer! Womit die „Highland Games“ eine tolle Gelegenheit sind, Stegen-Wittental kennenzulernen! Alle weiteren Infos und eine Anfahrtsbeschreibung finden Sie auf: www.highland-games.de!

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