Auf Deutsch und Elsässerdeutsch – Das Elsass blüht wieder auf
Am Donnerstag, den 8. April, verabschiedete die französische Nationalversammlung ein Gesetz zum Schutz der Regionalsprachen.
(MD / KL) – Sie haben lange gewartet. Die Vereine, die sich den Schutz der elsässischen Regionalsprache auf die Fahne geschrieben haben, warten nur noch darauf, dass der endgültige Text des neuen Gesetzes veröffentlicht wird, nachdem am 8. April in der Nationalversammlung der Gesetzesvorschlag „zum Schutz des Kulturerbes der Regionalsprachen und deren Förderung“ verabschiedet wurde.
Ein historisches Gesetz – Claude Froehlicher, Präsident des Vereins « Eltern Alsace » begrüßt diese „in der V. Republik historische Entscheidung“. So gibt es in Frankreich tatsächlich nicht weniger als rund 75 Dialekte. Von diesen werden das Elsässische (und das Mosellaner Platt), das Baskische, das Bretonische, das Katalanische, das Korsische und das Okzitanische am häufigsten gesprochen. Bis in die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts und seit der Verkündung der « Ferry-Gesetze » förderte Frankreich über sein Bildungssystem eine Art „Assimilierung“ über einen ausschließlich auf Französisch stattfindenden Unterricht. Es dauerte bis zum Jahr 1970, bis die ersten, von Vereinen getragenen Schulen eröffneten, in denen in den Regionalsprachen unterrichtet wurde – ab diesem Zeitpunkt wurden immer mehr Initiativen ins Leben gerufen, die sich mit dem Schutz dieser Sprachen beschäftigten.
Weitergehen – Frankreich, das 1999 die Europäische Charta für Regional- und Minderheitensprachen unterzeichnet, diese aber nie ratifiziert hatte, engagiert sich heute endlich für deren Schutz. Justin Vogel, Präsident des OLCA, kommentiert: „Ich bin mit diesem Gesetz zufrieden, denn es wird uns ermöglichen, die Schwierigkeiten beim Erlernen der Regionalsprachen zu überwinden.“ Auch, wenn er « abwarten will, wie diese Maßnahmen umgesetzt werden und wie die Schulbehörde ausreichend Lehrer finden will“. Denn das Gesetz sieht vor, dass ein staatlicher Prüfwettbewerb für potentielle Lehrer durchgeführt werden muss, die diesen Unterricht geben sollen. Claude Froehlicher merkt an, dass der Lehrerberuf momentan nicht attraktiv genug ist. Der von ihm geleitete Verein, ebenso wie sein Kollege vom OLCA, beschäftigt sich übrigens selbst aktiv mit der Anwerbung und Ausbildung von Lehrern, die auf Elsässisch unterrichten können.
Die heutigen Generationen sind diejenigen, für die der Schulunterricht schon bald die einzige Möglichkeit ist, die elsässische Sprache zu erlernen, obwohl diese noch eine der Lebendigsten in Frankreich ist. Damit kann „die verlorene Zeit aufgeholt und keine weitere Zeit vergeudet werden“, saqt Justin Vogel.
Wir haben zahlreiche, ausgewiesene Experten der elsässischen Sprache befragt, ob nun Hochdeutsch oder ein Transkript des gesprochenen Elsässisch die “wahre” elsässische Schriftsprache ist. Befragt haben wir: Claude Froehlicher, Jean-Marie Woehrling, Justin Vogel, Pierre Klein, Pierre Kretz und Bénédicte Keck. Ergebnis: Die einen sagen so, die anderen sagen so. Und deshalb veröffentlichen wir ebenfalls die elsässische Version dieses Artikels, für dessen Übersetzung wir Bénédicte Keck ganz herzlich danken möchten!
Schùtz vùn de Regionàlsproche : ’s Elsàss täucht wìdder ùf
Àm Dùngerschdi, de 8. Àprìl ìsch de Gsetzesvorschlaa ìwwer d’Regionàlsproche àngenùmme worre.
(Bénédicte Keck/ Marine Dumény) – Sie wàrte drùf. D’Verëiner zuem Schùtz vùn de elsassische Sproch wàrte, àss “’s klëine Gsetz” erüsskùmmt, nooch de Àbstìmmùng àm 8. Àprìl vùm Gsetzesvorschlaa, wie “de Schùtz vùn de Regionàlsproche àls Erbguet ùn ìhri Férderùng” betrìfft.
Historisches Gsetz – De Claude Froehlicher, Präsidant vùm Verëin “Eltern Alsace” duet e “historischer Entschlùss ìn de 5. Repüblik” lowe. Frànkrich zählt namli ewwene 75 Diàlakte. Es wùrd noch viel Elsassisch, Plàtt, Bàskisch, Bretonisch, Kàtàlànisch, Korsisch ùn Okzitànisch gereddt. Debi het Frànkrich, dùrich d’Ferry-Gsetze ùn bis ìn de zwëit Haleft vùm 20. Johrhùndert, sin Bìldùngssyschtem ùf e Àssimilàtion dùrich d’frànzeesch Sproch gstìtzt. Erscht ìn de 70er Johre ware Verëinsschuele mìteme Ùnterrìcht ìn de Regionàlsproch gegrìndt, ùn mìt’ne ware d’erschte ùfgeböite ùn guet orgànisìerte Initiàtive ùf d’Bëin gstellt, zuem Schùtz vùn de verschiedene Regionàlsproche.
Vorànkùmme – Frànkrich ùnterschribt 1999 d’Europäische Charta vùn de Regionàl- ùn Mìnderhëitsproche ohne se ràtifiziere. ’s Lànd setzt sich jetz in fer ìhre Schùtz. De Justin Vogel, Präsidant vùm Sprochàmt Elsàss-Mosel (OLCA) saat, àss er “zefrìdde ìsch, dann dùrich dìss Gsetz ware m’r d’Schwierichkëite, wie’s gìbt fer d’Regionàlsproche ze lehre, ìwwerwìnde kenne.” “Es bliit àwwer àbzewàrte“, saat’r, “ebb die Màssnàhme tàtsachli dùrichgfìehrt ware ùn wie d’Education Nationale genue Personàlressource fìnde wùrd.” ’S Gsetz duet namli vorsahn, àss de Stààt bim immersive Ùnterrìcht vùn denne Regionàlsproche mìtwìrikt. De Claude Froehlicher vùn Eltern Alsace màcht ùf d’hittiche fahlende Àttràktivität vùn dam Ùnterrìchtsberëich ùfmeriksàm. Siner Verëin, gràd sowie ’s OLCA, màcht àktiv àn de Instellùng ùn àn de Üssbìldùng vùn Lehrkràft fer d’elsassische Sproch.
Fer d’hittich Generàtion bliit d’Schuel fàscht d’ëinzich Leesùng wie ìwweri bliit fer ’s Elsassische ze lehre, wie àls noch zü de làwandigschte Regionàlsproche vùn Frànkrich zählt. Dìss Gsetz brìngt àlso e néier Schwùng, “fer d’verlorene Zit wìdder ùfzehole ùn fer jetz andli ke Zit meh verliere”, mëint de Justin Vogel.
Bonjour, actif dans le développement des classes bilingues paritaires dès 1994, je fais partie des parents qui se sont trouvé confrontés à des oppositions protéiformes au développement de l’enseignement bilingue paritaire en Alsace. La question de la forme écrite d’un dialecte est une question empreinte d’arrière-pensées politiques, sans aucun intérêt pour les linguistes, car il est clair pour tous les spécialistes que la forme écrite d’un dialecte est la langue de référence, en l’occurrence l’allemand.
Il faut éviter de se laisser piéger par ce type de questionnement. je rappellerai que cette stratégie a été adoptée avec un certain succès à l’époque (toujours au milieu des années 90) par les adversaires farouches au développement du bilinguisme à l’école: Robert Grossmann (ouvrage “main basse sur ma langue”), les DNA (avec un sondage dont la formulation prêterait à sourire si elle ne témoignait pas d’un défaut profond de déontologie journalistique avec la question de la version écrite du dialecte alsacien qui serait soit l’alsacien , soit l’allemand, soir le français…), le successeur du recteur Deyon, la FCPE, …
Bref, ne réactivons pas de vieilles querelles stériles sans intérêt scientifique, nous souffrons assez de “fake news” comme cela, et rappelons nous que l’expression écrite d’Albert Schweitzer, René Schickelé, Sebastien Brand, Jean/Hans Arp, … se faisait dans le plus parfait allemand!
Avec tous mes encouragements pour votre travail, DR
Merci pour votre commentaire ! Pour ne froisser personne avec cette question épineuse, nous avions décidé de publier cet article carrément dans les trois langues – Français, Allemand et dans sa traduction alsacienne. J’ai toujours pensé que la langue écrite de l’Alsacien était effectivement le Schriftdeutsch, mais lorsque nous avons interrogé plusieurs personnalités du domaine, on était surpris d’apprendre qu’ils n’étaient pas du tout d’accord entre elles. D’où la publication dans cette forme. Merci de compter parmi nos lecteurs !