Schwarzwaldmilch verzeichnet Umsatzeinbuße

Freiburger Milchbetrieb leidet unter Überangebot und global rückläufiger Nachfrage - 12,6 Prozent weniger Umsatz.

Die Schwarzwaldmilch-Zentrale in Freiburg. Foto: SWM

(CE) – Die Schwarzwaldmilch-Gruppe hat im zurückliegenden Jahr ihren Kurs unter schwierigen Marktbedingungen fortgesetzt. Der Markt war und ist gekennzeichnet von einem Überangebot an Milch bei global rückläufiger Nachfrage. Dieses Auseinanderdriften von Angebot und Nachfrage führte über das gesamte Jahr 2015 bis ins Jahr 2016 zu erheblichem Preisdruck insbesondere in den Milch-Segmenten der Handelsmarken, des Großverbraucherbereiches und der Pulvertypiken Magermilchpulver, Vollmilchpulver und Sahnepulver. Hierdurch bedingt, aber auch durch das gezielte Zurückfahren der Produktion von wirtschaftlich nicht vertretbaren Pulverkontrakten, reduzierte sich der Umsatz der Schwarzwaldmilch-Gruppe um 12,6% auf 163,4 Mio. Euro.

Das Markensortiment konnte sich der Marktentwicklung ebenfalls nicht entziehen und gab im Umsatz um 2,9% nach. Sehr erfreulich hingegen entwickelte sich das Schwarzwaldmilch Bioland-Markensortiment mit einem Umsatzzuwachs von 13%. Die Markenlinien Schwarzwaldmilch Bio, Schwarzwaldmilch sowie LAC lactosefrei verfügen über überregionale und nationale Listungsbilder. Im Segment der Bio Trinkmilch war Schwarzwaldmilch in 2015 die national führende Marke, ebenso im Bereich der lactosefreien Frischmilch laut führendem Marktforschungsinstitut Nielsen.

„Aufgrund unseres deutlichen Ausbaus der regionalen und nationalen Listungsbilder sowie der Einführung innovativer Produktsortimente, konnten wir unseren Umsatzanteil Marken an der Eigenproduktion am Produktionsstandort Freiburg um rund 8% auf 66% steigern“, so Geschäftsführer Andreas Schneider. Auch im Export war das Jahr 2015 von erheblichen Herausforderungen geprägt. Dennoch konnte die Schwarzwaldmilch-Gruppe den Exportanteil mit über 11% stabil halten.

Im Segment Pulver/Ingredients am Produktionsstandort Offenburg setzte die Schwarzwaldmilch-Gruppe konsequent ihre Differenzierungsstrategie fort. Während der Gesamtumsatz in dem Segment preislich und strategisch bedingte Rückgänge verzeichnete, konnte der Umsatz in dem wesentlichen, hochspezialisierten Sortiment der milchbasierten Spezialpulver und anwendungsspezifischen Ingredients um 1% gesteigert werden. Der Umsatzanteil der strategischen Sortimente am Gesamtumsatz des Standortes Offenburg erhöhte sich um 34% auf über 58%. Insofern entwickelt sich der Standort Offenburg zielkonform in Richtung eines hochspezialisierten, technologie- und Know-How-getriebenen IngredientsSpezialisten weiter.

Die hier produzierten Produkte spielen insbesondere eine wichtige Rolle in der europäischen Backwaren-, Süßwaren- und Gewürzindustrie sowie im Segment der stark wachsenden Sportlernahrung. Auszahlungspreis und Milchmenge Im deutschen Vergleich konnte die Schwarzwaldmilch-Gruppe erneut einen absolut wettbewerbsfähigen Auszahlungspreis erwirtschaften und war damit im Jahr 2015 zweitbester Auszahler in Deutschland. Für die konventionelle Milch inkl. Weidemilch/Milch ohne Gentechnik bei 4,2% Fett und 3,4% Eiweiß konnte ein durchschnittlicher Auszahlungspreis von brutto 37,47 Cent/kg (bei 10,7% MwSt.) erwirtschaftet werden. „Auch unter schwierigen Vermarktungsrahmenbedingungen ist es heute wie auch zukünftig unser Ziel, einen nachweislich absolut wettbewerbsfähigen Auszahlungspreis für die landwirtschaftlichen Erzeuger zu erwirtschaften“, betont Schneider.

Die Herstellung einer bestmöglichen Veredelung und Vermarktung der von den bäuerlichen Anteilseignern angelieferten Rohmilch ist zentrale Aufgabe der Schwarzwaldmilch-Gruppe. Hiermit sichert die Molkerei die Belieferung der Kunden und Konsumenten mit hochqualitativen Lebensmitteln und leistet ergänzend einen wertvollen Beitrag zum Schutz und Erhalt der einzigartigen Kulturlandschaft des Schwarzwaldes mit den typischen Schwarzwaldhöfen. Einführung neuer Produkte Neben der Weiterentwicklung des Markenauftritts und der Schärfung der Markenlinien verstärkten neue Produkte im Jahr 2015 das Sortiment. Der Bio-Bergkäse als erster Käse der Firmengeschichte zeigt eine hohe Marktakzeptanz.

„Unser Schwarzwaldmilch Bio-Bergkäse in den Varianten mild-würzig und kräftig-würzig entwickelt sich sehr positiv, so dass wir uns eine Erweiterung unseres Käsesortiments sehr gut vorstellen können“, erklärte Caroline von Ehrenstein, Leitung Marketing und Kommunikation. Auch die im September 2015 eingeführten neuen Schwarzwaldmilch Bio Fruchtjoghurts in den Sorten Mango und Heidelbeere-Holunder im nachhaltigen, braunen 500g-Mehrwegglas zeigten eine sehr gute Absatzentwicklung. „Wir setzen im Bio-Fruchtjoghurtbereich konsequent auf stark nachgefragte Trendsorten“, so Caroline von Ehrenstein. Produktabwandlungen und Neuprodukteinführungen werden auch im Jahr 2016 realisiert.

Neben der Weiterentwicklung des Profils der Schwarzwaldmilch LAC-Markenlinie mit klarem Herkunftsbezug sowie der Schärfung des Produktlinien-Profils der gesamten regionalen Breisgau Qualitätsmarke, sorgt zudem die neue Ohne-Gentechnik Zertifizierung der Breisgau Qualitätsmarke Trinkmilchen für eine klare Differenzierung im Handel. Im Zentrum steht in 2016 die Einführung der ersten Weidemilch-Joghurts, die von der Milch bis zur Frucht durchgehend ohne Gentechnik zertifiziert sind. Das im deutschen Handel einzigartige Joghurt-Konzept basiert auf frischer Schwarzwälder Weidemilch und ist in den Sorten Erdbeere, Kirsche, Stracciatella und Vanille im nachhaltigen 500g-Mehrwegglas erhältlich.

Darüber hinaus ergänzen die Naturjoghurts in den Fettstufen 3,5% und 1,5% das innovative Produktsortiment. Alle Zutaten sind nach den offiziellen und strengen Kriterien des Verbands Lebensmittel ohne Gentechnik (VLOG) zertifiziert. „Das Segment ohne Gentechnik ist bei unseren Verbrauchern sehr gefragt und in ganz Deutschland auf Wachstumskurs. Wir möchten dieses Potential im Fruchtjoghurtsegment ausschöpfen und die Kategorie vorantreiben“, verdeutlicht von Ehrenstein. Die Zukunft im Blick Wie bereits im Jahr 2013 und 2014, so wurde auch im Jahr 2015 auf hohem Niveau in die Modernisierung und die strategiekonformen Projekte der Schwarzwaldmilch-Gruppe investiert. Die Zukunftsausrichtung bleibt auch unter schwierigen Vermarktungsrahmenbedingungen klarer Kern der Strategie. Eine konsequente Markenorientierung prägte das Jahr 2015 sowie substanzielle Marktinvestitionen und investive Maßnahmen in die Werkstrukturen der Schwarzwaldmilch-Gruppe. „Wie auch in den Vorjahren haben wir die Investitionsmaßnahmen eigenfinanziert“, so Andreas Schneider, Geschäftsführer der Schwarzwaldmilch.

Allgemeine Informationen zur Molkerei: Die Schwarzwaldmilch-Gruppe ist ein Unternehmen mit genossenschaftlicher Trägerschaft und Sitz im Herzen der Kulturlandschaft Schwarzwald. Seit über 80 Jahren liefern die Bauern der Region, meist familiär geführte Höfe mit durchschnittlich 30 Kühen, ihre Milch an die zwei Standorte Freiburg und Offenburg. Weidewirtschaft und eine traditionelle Landwirtschaft finden sich aufgrund der besonderen geografischen Gegebenheiten im Schwarzwald häufig. Auf dieser Grundlage entstehen in Freiburg hochwertige Milchprodukte von Butter über saure Milchprodukte, Milch und Milchmischprodukte sowie Desserts bis zu handgefertigten Brotaufstrichen. Qualitätsmerkmale des Standortes Freiburg sind die Kennzeichnung Weidemilch ohne Gentechnik sowie die getrennte Verarbeitung von Biomilch mit der Zertifizierung Bioland. Ebenso ist das starke Markensortiment LAC lactosefrei Teil des Produktportfolios und bietet lactosefreien Milchgenuss in Schwarzwaldmilch-Qualität. Daneben stellt die Unternehmensgruppe am Standort Offenburg ein qualifiziertes und hochwertiges Pulver- und Ingredientsportfolio her. An beiden Standorten zusammen arbeiten 350 Mitarbeiter. www.schwarzwaldmilch.de www.lac-lactosefrei.de.

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