So geht’s in der globalisierten Welt zu…

Ein chinesischer Investor übernimmt den Flughafen Frankfurt-Hahn, nachdem ein russisches Konsortium bereits den Nürburgring übernommen hatte. Der Ausverkauf von Rheinland-Pfalz geht weiter.

Sobald die Politik in Rheinland-Pfalz zugestimmt hat, geht der Flughafen Frankfurt-Hahn an einen chinesischen Investor. Foto: calflier001 / Wikimedia Commons / CC-SA 2.0

(WB) – Der Flughafen Frankfurt-Hahn, der das erste deutsche Hub des irischen Billigfliegers Ryanair war, wechselt den Besitzer. Der weitab vom Schuss im Hunsrück gelegene Flughafen, einst ein Militärflughafen, der übrigens weit entfernt von Frankfurt liegt, fährt seit geraumer Zeit Verluste ein – und passt damit genau ins Jagdschema chinesischer Investoren, die permanent ihre Präsenz in Europa ausweiten. Und immer mehr Liegenschaften in Rheinland-Pfalz gehen in den Besitz ausländischer Investoren über – und niemand weiß genau, in was für eine Strategie diese Ankäufe stehen.

Dass etwas in Frankfurt-Hahn geschehen musste, war klar. Der Flughafen fährt seit einiger Zeit massive Verluste ein, was wohl auch daran liegt, dass er einfach zu weit weg von jeglicher Zivilisation liegt. Verständlich, wenn man an seine Vergangenheit als Militärbasis denkt, denn solche Militärbasen werden in der Regel dort angelegt, wo möglichst wenig Menschen über den Zaun schauen können. Was in Hahn, wo sich Fuchs und Has‘ gute Nacht sagen, der Fall ist. Für Fluggäste ist diese Lage allerdings problematisch und mit einer langen Abfahrt verbunden – was mit erklärt, warum es diesem Flughafen finanziell so schlecht geht.

Nach Angaben der Landesregierung Rheinland-Pfalz wird auch der neue chinesische Investor in den Genuss von Subventionen kommen und man erkennt ein Schema, dass China inzwischen weltweit anwendet – das Land investiert in die Zukunft, häufig in Anlagen und Unternehmen, die zunächst so aussehen, als könne man damit nur Geld verlieren. Doch China denkt langfristig und pflanzt überall Brückenköpfe ein, ob in Industrie, Landwirtschaft oder Anlagen. Was heute noch keinen Profit abwirft, kann bereits morgen rentabel sein und ansonsten spätestens übermorgen.

Rheinland-Pfalz ist damit erneut eine Sorge los, wie der rheinland-pfälzische Innenminister Roger Lewentz stolz bekannt gab. Nach dem Skandal um den Nürburgring, der nach seinem Crash 2012 an die russische NR Holding ging, kommen nun die Chinesen nach Frankfurt-Hahn und sichern sich damit eine kommerzielle Flugbasis mitten in Deutschland. Ob diese Strategie langfristig eher den Investoren oder den Verkäufern in die Karten spielt, wird man erst noch sehen müssen.

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