Solingen ist überall

Wie praktisch täglich gab es am Freitagabend wieder einen blutigen Messerangriff in Solingen, der drei Todesopfer und acht Verletzte forderte. Das kann so nicht weitergehen.

Trauer und Betroffenheit auf die täglichen Messerattacken, wie hier in Würzburg, reichen als Reaktion nicht mehr aus. Foto: Florian Sabonchi / Wikimedia Commons / CC-BY-SA 4.0int

(KL) – Die Gerichte ächzen unter der ständig steigenden Zahl von Messer-Attacken und Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner plädiert für ein generelles Mitführverbot für Messer. Dazu, und diese Piste sollte weiter verfolgt werden, regt er eine genaue Analyse der Täterkreise an. Das hören viele nicht gerne, die sofort „Rassismus!“ rufen, doch ist es eine aus den Kriminalstatistiken hervorgehende Tatsache – die Täter sind zumeist jung, männlich und haben einen Migrationshintergrund.

Seit Jahren hadert die Politik mit dem Thema der Migration. Doch bei Themen wie den sich häufenden Messerangriffen wird man nicht umhin kommen, Ross und Reiter zu nennen. Während die AfD und andere konservative Kräfte lediglich undifferenzierten Ausländerhass produzieren, machen die linken Kräfte den Fehler, Ausländer immer noch frei nach Voltaire als „edle Wilde“ zu betrachten, deren Ursprünglichkeit so schützenswert ist, dass wir dafür auch den zivilisatorischen Grundkonsens unserer Gesellschaft opfern. Beides ist falsch – und die Diskussion wird sich künftig mehr an Fakten als an Ideologien orientieren müssen.

Viele der letzten Messerangriffe wurden von jungen Männern mit Migrationshintergrund begangen, wobei es eben auch nicht mehr reicht, Verständnis für solche wandelnde Zeitbomben und Attentäter aufzubringen. Der Vorschlag des Berliner Bürgermeisters Kai Wegner ist richtig – auch, wenn die Kontrolle eines generellen Verbots von Messern in der Praxis nur schwer zu kontrollieren ist. Doch Wegner schlägt Schwerpunktkontrollen an bestimmten Hot Spots vor und auch das ist richtig. Wer in Berlin am Cottbusser Tor mit einem Messer erwischt wird, sollte aus dem Verkehr gezogen werden, denn niemand braucht ein solches Messer, um sich unterwegs eine Stulle zu schmieren. Wer an solchen Orten ein Messer dabei hat, der ist zumindest bereit, dieses gegen andere Menschen einzusetzen.

Natürlich ist die Republik von der Attacke in Solingen entsetzt, zumal nicht einmal der Täter dingfest gemacht werden konnte. In umliegenden St ädten und Gemeinden wurden Veranstaltungen abgesagt und die Polizei riet gestern den Menschen in Solingen, die Innenstadt zu meiden, denn der Täter war immer noch unterwegs.

Die Situation ist die gleiche wie in Großbritannien oder auch Frankreich – überall in Europa kommt es inzwischen fast täglich zu solchen Messerangriffen, man denke nur an das Massaker vor einem Kindergarten in Southport. Und überall ähneln sich die Täterprofile, wobei es hinterher nicht ausreicht, diesen Tätern massive psychologische Probleme zu attestieren. Hier sollte Wegners Vorschlag eines kompletten Verbots von Messern (und natürlich anderen Waffen) greifen – wer dagegen verstößt und keinen gültigen Aufenthaltstitel besitzt, sollte sofort abgeschoben werden. Denn das Leben unschuldiger Menschen sollte höher eingeschätzt werden als ein anachronistischer Kulturhintergrund, in dem das Führen und Benutzen von Messern für junge (und ältere) Männer dazugehört.

Das Schweigen zur Migrationsproblematik moslemischer Immigranten ist ein riesiger Fehler der Linken. Statt wie bei anderen Immigrantengruppen zu fordern, dass sich die Ankommenden in die Gesellschaft integrieren, anstatt zu versuchen, ihre gesellschaftlichen „Werte“ ihrem Gastland aufzuzwingen, haben wir lange weggeschaut. Bis hin zu dem Punkt, an dem so genannte „Ehrenmorde“ mit Bewährungsstrafen geahndet wurden, weil solche „Ehrenmorde“ ja zum kulturellen Kodex der Täter gehörten. Glücklicherweise wurde dieses Urteil wieder einkassiert, aber es zeigt, dass wir die falsche Herangehensweise an das Thema haben.

Es sollte auch niemand von „rassistischen Kontrollen“ an den Hot Spots sprechen, wenn dort Jugendliche und junge Männer von der Polizei auf Messer und andere Waffen kontrolliert werden. Ja, die Polizei kontrolliert überwiegend diejenigen, die zu diesem Täterprofil gehören. Sollten künftig solche Messerattacken überwiegend von 2 m großen blonden Norwegern begangen werden, dann müsste die Polizei eben gezielt 2 m große blonde Norweger kontrollieren. Es kann angesichts der Häufung dieser tödlichen Attacken nicht angehen, dass man einen identifizierten Täterkreis in Ruhe lässt, um sich nicht dem Vorwurf der Diskriminierung auszusetzen.

Der Vorschlag von Kai Wegner eines generellen Verbots des Mitführens von Messern und verstärkte Kontrollen an den Hot Spots ist absolut richtig. Zwar würde das leider immer noch nicht das Ende solcher Attacken bedeuten, aber es wäre ein richtiger Schritt. Man kann nicht einfach abwarten, wo heute ein solcher Anschlag stattfindet. Denn das passiert inzwischen wirklich täglich.

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