Sommerzeit, and the living is easy…

Wieder einmal wird von Winterzeit auf Sommerzeit umgestellt. Um 2 Uhr heute früh ist es dann 3 Uhr. Doch bringt diese Umstellung leider herzlich wenig...

Es ist mal wieder so weit - die Sommerzeit bricht heute an. Foto: rei-artur, MmichaelDr. / Wikimedia Commons / CC-BY-SA 3.0

(KL) – Seit gefühlten Jahrzehnten wird über die Abschaffung des Wechsels zwischen Winter- und Sommerzeit diskutiert, 2019 stimmt das Europäische Parlament für die Abschaffung und trotzdem stellen wir weiterhin brav zweimal im Jahr die Uhren um, wobei moderne Uhren und Computer und andere Geräte dies zum Glück automatisch tun. Das ändert allerdings nichts an der Tatsache, dass diese Umstellungen herzlich wenig bringen.

Angefangen hatten diese Umstellungen im Jahr 1980, noch unter dem Eindruck der Energiekrise und man wollte erreichen, dass die Menschen durch eine Stunde mehr Tageslicht weniger Strom verbrauchen. Das war zwar gut gedacht, stellte sich in der Praxis allerdings als ziemlicher Flopp heraus.

Laut einer Studie der TH Ostwestfalen-Lippe beträgt die effektive Stromeinsparung durch die Umstellung von Zinterzeit auf Sommerzeit in Deutschland 0,8 %, was zwar auf ganz Deutschland hochgerechnet eine Einsparung von rund 600 Millionen Euro bringen könnte, für den einzelnen Haushalt aber nur eine sehr geringe Einsparung darstellen würde. Rechnet man nun die immer wieder auftretenden Phänomene wie Schlafstörungen aufgrund der geänderten Zeiten, einen gestörten Biorhytmus und die schlechtere Form der Menschen während der Tage der Umstellung in Geld um, bleibt am Ende sehr wenig Nutzen übrig.

Der Grund, warum die längst beschlossene Abschaffung der Zeitumstellung immer noch nicht erfolgt ist, liegt an der Geografie Europas. Denn diese Umstellung hat in Südspanien ganz andere Auswirkungen als in Nord-Finnland, wobei die tatsächliche Verschiebung bis zu drei Stunden betragen kann. Das tut sie zwar ohnehin, aber in den Ländern im hohen Norden und im tiefen Süden sind ganz andere Maßnahmen für die Umstellung erforderlich. Und das bekommt man offenbar nicht hin.

Und so herrscht seit heute wieder Sommerzeit und in ein paar Tagen werden wir den Unterschied gar nicht mehr merken. Am heutigen Ostersonntag, für den auch noch schlechtes Wetter angesagt ist, bleibt man ohnehin besser unter der Decke liegen. Ob um 2 Uhr oder 3 Uhr, ist dabei eigentlich egal…

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