Stolpert die AfD über sich selbst?
Spionage- und Korruptions-Skandale zeigen auf, aus welchem Holz die Spitzenkandidaten der AfD für die Europawahl am 9. Juni geschnitzt sind. Erschreckend.

(KL) – Natürlich versucht die AfD momentan alles, um die Skandale ihrer Spitzenkandidaten für die Europawahl, Nummer 1 Maximilian Krah und Nummer 2 der Liste, Petr Bystron, kleinzureden. Nur, es hilft nicht viel. Nicht nur dass die Staatsanwaltschaft ermittelt und die anderen Parteien Sturm gegen die beiden laufen, sie verstricken sich auch immer weiter in Widersprüche. Und plötzlich steht die AfD in den Umfragen nur noch bei 16 %, so schlecht wie seit fast einem Jahr nicht mehr. Es sieht so aus, dass je mehr über die Spitzenkandidaten der AfD ans Licht kommt, die Dynamik der Rechtsextremen schwindet. Wer will auch schon eine Partei wählen, deren Spitzenkandiaten in solche Skandale verwickelt sind?
Da nützt es wenig, dass die beiden Spitzenkandidaten der offiziellen Wahlkampferöffnung in Donaueschingen fernbleiben wollen – sie sollten sich besser gleich aus der Politik verabschieden. Doch während Petr Bystron die Telefonmitschnitte von einem Gespräch mit seinem tschechischen und pro-russischen Kontaktmann bestreitet, die von den tschechischen Behörden veröffentlicht wurden und in denen sich Bystron über die Stückelung der erhaltenen Gelder beschwert („die nimmt mir keine Tankstelle und kein Geschäft ab“), spielt Maximilian Krah den Unwissenden, der keine Ahnung gehabt haben will, dass einer seiner parlamentarischen Mitarbeiter (der nach seiner Festnahme vom Europäischen Parlament suspendiert wurde) für die chinesischen Geheimdienste gearbeitet hat. Die Glaubwürdigkeit und politische Zuverlässigkeit der beiden Spitzenkandidaten der AfD ist zutiefst erschüttert und die Nähe der AfD zu totalitären und sogar kriegsführenden Regimes macht die Rechtsextremen eigentlich unwählbar.
Lange musste sich die AfD um nichts kümmern und je leiser sie sich verhielt, desto weiter stieg sie in den Umfragen. Die anderen Parteien waren schlecht genug, so dass die AfD lediglich zuschauen musste, wie sich beispielsweise die Ampel-Parteien oder Die Linke selbst zerfleischten. Doch das ist schlagartig vorbei und die Rechtsextremen stehen in Erklärungsnot, warum ihre Spitzenkandidaten in solche Skandale mit Russland und China verwickelt sind, zwei Länder, die momentan nicht unbedingt zu unseren besten Freunden gehören.
Langsam, aber sicher wird immer deutlicher, dass die AfD und zumindest einige ihrer Spitzenleute eine echte Gefahr für Deutschland und auch für Europa darstellen. Wer jetzt noch AfD wählt, ist entweder ein Faschisten-Freund, ein Putin-Freund oder ein China-Freund. Wir warten gespannt auf die nächsten Überraschungen aus der rechtsextremen Ecke…
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