Straßburg freut sich auf die Sylvester-Nacht…
Die Vorbereitungen auf die Sylvester-Nacht in Straßburg haben nicht viel mit Festvorbereitungen zu tun. Es wirkt eher wie Vorsichtsmaßnahmen gegen einen militärischen Angriff...
Vor solchen Bildern fürchtet man sich heute in Straßburg... Foto: Richardr Hopkins / Wikimedia Commons / CC-BY 2.0
(KL) – Das Problem betrifft nicht nur Frankreich, aber Frankreich stärker als andere Länder. Mittlerweile ist der Anlass egal, ob Demonstration, Freudenfest, oder eine andere Veranstaltung – alles mündet in Straßenschlachten. Das merkt man, wenn man die Kommunikation im Vorfeld dieser Sylvester-Nacht anschaut. „Vorfreude“ sieht anders aus.
Seit Jahren ähneln sich die Bilder am Neujahrs-Morgen in Frankreichs Vorstädten. Ausgebrannte Autowracks, zerstörte Bushaltestellen, zertretene Fahrräder und Brandstellen, wo man hinschaut. Seit einiger Zeit werden nicht einmal mehr die Zahlen der Zerstörungen in der Sylvester-Nacht veröffentlicht, in der Hoffnung, dass sich diese Nächte nicht im nächsten Jahr wiederholen. Ein frommer Wunsch…
Seit dem 3. Dezember und bis zum 3. Januar hat die Präfektur „Besitz, Verkauf, Kauf, Weitergabe und Transport“ von Feuerwerk und Pyrotechnik jeder Art verboten. Viel nützen wird das nicht, denn die „Hobby-Feuerwerker“ besorgen sich ihr Feuerwerk entweder auf der deutschen Seite (wo allerdings an den Grenzübergängen sehr stark kontrolliert wird) oder in den benachbarten Departements. Und auch die nächtliche Ausgangssperre für Jugendliche dürfte kaum beachtet werden…
Dazu zirkulieren die Ratschläge des Rathauses, das empfiehlt, Autos nicht in den „heißen Zonen“ der Stadt stehen zu lassen, sondern das Fahrzeug in einem der Parkhäuser der Stadt unterzubringen. Insgesamt sechs dieser Parkhäuser sind in der Sylvester-Nacht bewacht und können kostenlos genutzt werden. Erschreckend, dass man inzwischen so agieren will, wenn man nicht dem „Fest-Vandalismus“ zum Opfer fallen will.
Und damit die Sylvester-Nacht nicht allzu einfach zu organisieren wird, ändert sich heute Nacht und nur für heute Nacht der Fahrplan der Busse und Straßenbahnen. Die letzte Tram nach normalem Fahrplan fährt in der Innenstadt um 19:30 Uhr ab, danach fahren die Tram- und größeren Bus-Linien alle halbe Stunde, später noch einmal pro Stunde. Dabei wäre es gerade in dieser Nacht sinnvoll, das Angebot des öffentlichen Nahverkehrs zu verstärken, damit möglichst wenige angeheiterte Partybesucher dann doch das Auto nehmen. Wer vorhat, die Sylvester-Nacht in Straßburg zu verbringen, sollte auf jeden Fall die Fahrpläne der Verkehrsbetriebe CTS konsultieren…
Und so hofft man nun im Rathaus und der Präfektur, dass die Sylvester-Nacht möglichst reibungslos und ohne allzu große Schäden über die Bühne geht. Fröhliches Feiern, das war einmal. Schade.
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