Süßes oder Saures oder doch lieber Künstlerisches?
Wie man sich trotz des glücklicherweise abgelaufenen Halloween-Terrors von den Schönheiten dieser Zeit verzaubern lassen kann…

(WB) – Ich gebe es zu, ich bin ein missmutiger, alter Kauz. Unerträglich finde ich es, wenn in der Nacht vom 31. Oktober auf den 1. November angetrunkene Jugendliche durchs Haus stürmen, einen Heidenlärm (sic!) veranstalten und mit der erpresserischen Formel „Süßes oder Saures“ Lebensmittel ergaunern wollen. Ebenso unerträglich finde ich, dass in Deutschland und Frankreich 40 % der Jugendlichen Geld in Halloween investieren – vor allem dann, wenn diese Jugendlichen nicht einmal den Hauch einer Ahnung haben, woher dieser Brauch kommt.
„All Hollows Eve“, also die Nacht vor Allerheiligen, dieses irische Fest wurde einstmals von irischen Auswanderern in die USA exportiert und da die Menschen in der Diaspora weitaus fester an den Sitten und Gebräuchen ihrer Heimat festhalten als in ihrem Ursprungsland, konnte sich „Halloween“ in den USA durch die Jahrhunderte behaupten. Um dann einen Siegeszug anzutreten, als auch die Industrie dieses unsägliche Fest für sich entdeckte – eine wunderbare Gelegenheit, den Menschen noch vor Weihnachten Geld aus der Tasche zu ziehen. Was in den USA prima klappte, funktionierte dann auch in Europa. Es reichte, den Menschen einzureden, dass „Halloween“ eigentlich immer schon da war und flugs hatte Halloween auch seinen festen Platz auf dem deutschen Kalender.
Doch was nun zum Glück vorbei ist, nämlich die staatliche autorisierte nächtliche Ruhestörung, hat aber auch hübsche Begleitumstände, die selbst alten Miesnicks wie mir richtig Freude machen. Denn es müssen nicht immer Laubsägearbeiten sein, auch aus Kürbissen kann man wunderbare Dinge zaubern, wie etwa die Freiburger Künstlerin K. „The marvellous“ K. – eine Aktionskünstlerin, die einmal im Jahr zur Halloweenzeit zu Messer und Kürbis greift und daraus wunderschöne Kunstwerke erstellt.
Entgegen anders lautender Meldungen wurde diese Arbeit allerdings nicht von der Wolfenweiler Winzergenossenschaft in Auftrag gegeben, auch, wenn dieser heulende Wolf dem Logo der Gutedel-Spezialisten aus dem Markgräflerland zum Verwechseln ähnlich sieht. Nein, dieses Kunstwerk entstand mit ruhiger Hand aus einer freien Inspiration, nachdem die Künstlerin „Der mit dem Wolf tanzt“ auf DVD geschaut hatte und danach noch eine Blues-CD von „Howling Wolf“ angehört hatte. Und dafür sollten wir alle ihr ganz herzlich danken. Also: Dankeschön!
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