Terror als „legitimes Mittel“ des Widerstands?

Mitglieder der Hamas sind in Deutschland, Dänemark und den Niederlanden festgenommen worden, wo sie Terror-Anschläge vorbereiteten. Ob das die Begeisterung der Pro-Hamas-Aktivisten schmälert?

Demnächst auch Hamas-Attentate bei uns? Foto: Hadi Mohammad / Fars Media Corporation / Wikimedia Commons / CC-BY 4.0int

(KL) – Die Nachricht ist schockierend und sie ist vielschichtig. Vier Mitglieder der Hamas wurden in Berlin und Rotterdam festgenommen, wo sie laut Bundesanwaltschaft den Auftrag hatten, zuvor von der Hamas angelegte Waffendepots ausfindig zu machen, um Anschläge auf jüdische Einrichtungen zu organisieren. Dazu wurden vor einer Woche in Dänemark drei weitere der Hamas zugerechnete Personen festgenommen, die wohl ebenfalls Anschläge vorbereiten sollten.

Die Hamas, von Teilen der europäischen Linken als „Widerstands-Helden“ bejubelt und deren Morde, Vergewaltigungen und Entführungen als „legitime Mittel des Widerstands“ beklatscht werden, verfügt nach dieser Mitteilung der Bundesanwaltschaft also über Waffendepots in Europa und bereitet Terror-Anschläge vor. Ob wohl die Begeisterung über die fürchterlichen Aktionen der Hamas bei diesen Unterstützern ein wenig abebbt? Wären diese Pro-Hamas-Unterstützer immer noch so begeistert, wenn ein solcher Anschlag ihre Freunde und Verwandten treffen würde?

Die Stimmung für die Hamas ist ins Positive gekippt. Während im Westjordanland und in Gaza laut Umfrage eines palästinensischen Instituts gerade einmal 5 % die Berichte von den Horrortaten der Hamas am 7. Oktober glauben und die Terror-Organisation in der gleichen Umfrage inzwischen deutlich vor der Fatah liegt, ist die Wahrnehmung der Hamas und ihrer Ziele, nämlich der Vernichtung des Staats Israel, völlig übertüncht worden.

Eine sinnvolle Auseinandersetzung zur Lage in Gaza, dem Westjordanland und Israel ist inzwischen kaum noch möglich, es handelt sich heute weitgehend um eine Kommunikations-Schlacht, bei der auch vergessen wird, dass sich immer noch rund 140 Geiseln seit über zwei Monaten in der Hand der Terroristen befinden und die Berichte der freigelassenen Geiseln lassen das Schlimmste für das Schicksal dieser Geiseln befürchten.

Nein, die Hamas ist keine ehrenhafte Widerstandsgruppe, sondern eine brutale Terror-Truppe, die offenbar gerade dabei ist, Anschläge in Europa zu organisieren. Wofür sonst sollte sie in Europa Waffendepots angelegt haben, warum sonst sollte sie Terroristen nach Europa schicken?

Diejenigen, die heute Solidarität mit der Hamas demonstrieren, zeigen sich damit auch solidarisch mit dem Konzept des islamistischen Terrors, der seit Jahren in Europa zuschlägt. Man kann nur dankbar sein, dass die Ermittlungsbehörden aufmerksam sind und die Terror-Connections von Hamas, dem Islamischen Staat und Al-Quaida in Europa im Auge haben und rechtzeitig eingreifen, bevor diese ihre geplanten Anschläge verüben.

Es reicht nicht, von Israel das Ende des Kampfes gegen die Hamas zu fordern, damit sich diese neu aufstellen und ihre Aktionen weiterführen kann. Wer Frieden im Nahen Osten will, muss auf beide Seiten einwirken. Die Hamas muss sofort die Geiseln freilassen und die Waffen niederlegen und Israel muss seine Siedler im Westjordanland zurückpfeifen, die dort ebenso brutal vorgehen wie die Hamas in Israel. So etwas wie Hoffnung auf Frieden kann es erst dann geben, wenn beide Seiten diese Voraussetzungen erfüllt haben.

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