Theresa May – dreht nun völlig durch

Als Donald Trump Präsident der USA wurde, waren zahlreiche Beobachter der Ansicht, dass man ihn seines Amts entheben müsse, da er offenbar nicht ganz beieinander ist. Und Theresa May?

Ob sich die ziemlich besten Freunde gegenseitig helfen können, ist mehr als fraglich. Foto: Alisdare Hickson, Canterbury, United Kingdom / Wikimedia Commons : CC-BY-SA 2.0

(KL) – Als Theresa May am Wochenende von „irreparablen Schäden“ sprach, meinte sie nicht etwa den „Brexit“, von dem mittlerweile bis auf ein paar durchgeknallte Neonationalisten alle verstanden haben, dass er eine Katastrophe für das Vereinte Königreich ist, sondern sie sprach über eine endgültig bindende Abstimmung durch die Briten. Aber wenn ein demokratisches Vorgehen „irreparable Schäden“ verursachen kann, dann steht doch eher das Projekt als solches auf der Kippe. Frage: Ab wann sollte man darüber nachdenken, Theresa May aufgrund einer schlimmen Pathologie ihres Amts zu entheben, bevor sie selbst einen „irreparablen Schaden“ auslöst?

Jeder weiß es und niemand bestreitet es: Das „Brexit-Referendum“ der Briten 2016 hatte unter falschen Voraussetzungen stattgefunden, die UKIP, die treibende Kraft hinter dem „Brexit“, gab bereits am Morgen nach dem Referendum zu, falsche Zahlen gestreut, falsche Versprechungen gemacht und die Briten getäuscht zu haben. Insofern liegt der Gedanke nahe, dass dieses rechtlich nicht bindende Referendum eine Farce war. Da ist die Forderung nach einem „Final Say Vote“, also einer abschließenden Abstimmung, mehr als nachvollziehbar. Doch Demokratiefeindin Theresa May will dies mit allen Mitteln verhindern. Denn sie weiß, dass die Briten ihr eine zweite Abstimmung um die Ohren schlagen würden – denn inzwischen sind auch dem letzten Briten die katastrophalen Folgen des „Brexit“ klar geworden.

Der Widerstand gegen die Alleinherrscherin formiert sich. Zwar überstand sie mit Ach und Krach ein Misstrauensvotum in ihrer eigenen Partei (!), doch verhandeln bereits Abgeordnete aus ihrem Lager mit Vertretern von Labour über ein gemeinsames Vorgehen, um eine solche Abstimmung doch noch zu ermöglichen. Immerhin, europäische Rechtsexperten haben letzte Woche den Königsweg aus diesem Schlamassel aufgezeigt – es würde reichen, dass die britische Regierung ein Einschreiben mit Rückschein nach Brüssel schickt und erklärt, dass man die Aktivierung von § 50 schlicht und ergreifend zurückzieht. Das wär’s schon.

Doch das wird mit Theresa May, der größten Bedrohung Großbritanniens seit Hitlers Messerschmidts Bomben über Coventry und London abwarfen, nicht funktionieren. Die Frau hat sich in die fixe Idee des „Brexit“ verbissen und wird so lange nicht loslassen, bis man ihre Sachen vor die Downing Street 10 stellt. Und das sollte möglichst schnell passieren.

Nicht ein abschließendes Referendum über den „Brexit“ könnte Großbritannien „irreparable Schäden“ zufügen, sondern lediglich die Borniertheit von Theresa May, die inzwischen pathologisch ist. Die letzte Hoffnung für Großbritannien ist die Vernunft derjenigen Tory- und Labour-Abgeordneten, die verstanden haben, dass ihre Chefin das Land ohne Not ins Unglück stürzt. Gibt es denn in Großbritannien keinen Paragraphen, der es ermöglicht, einen Regierungschef in Rente zu schicken, wenn dieser (oder diese…) offenbar derartige mentale Probleme mit sich herumschleppt, dass er oder sie nicht mehr in der Lage ist, das Amt im Interesse der Briten und Britinnen auszuüben? Impeachment? Jetzt?

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