Tram Strasbourg-Kehl: Die Arbeiten gehen weiter

Der Brückenbau war wegen Hochwassers etwas ins Stocken geraten – aber jetzt wird wieder Vollgas gegeben.

An dieser Stelle, direkt vor der alten Grenze, werden die Tramgleise über die B28 geführt werden. Foto: Stadt Kehl

(PM/AL) – Wegen des hohen Wasserstandes des Rheins konnten die Bauarbeiten am Flusspfeiler der Rheinbrücke für die Tram in den vergangenen drei Wochen nicht fortgesetzt werden. Seit Dienstag ist die schwimmende Plattform wieder vor Ort, seit Mittwoch wird wieder gearbeitet. Zum 1. September muss K-Beach den Platz am Rheinufer räumen, damit dort mit den Vorbereitungen für den Bau der Brückenrampen begonnen werden kann. Entlang der B 28 wird es frühestens im Frühjahr 2015 die ersten Baustellen für die Umlegung von Versorgungsleitungen geben.

Weil der Rhein zu viel Wasser führte, konnte der zweite Teil der Spundwände in den vergangenen Tagen und Wochen nicht in die Flusssohle gerammt werden. Drei Wochen Zeitverzug sind durch das Hochwasser entstanden; um diesen zumindest teilweise wieder aufzuholen, wird nun auch an Samstagen gearbeitet. Drei Wochen wird es jetzt noch etwa dauern, bis der Ring der Spundwände für den Flusspfeiler der neuen Trambrücke komplett geschlossen ist.

Anfang bis Mitte September wird dann der Kolkschutz eingebracht, wie die Kehler Stadtverwaltung in einer Pressemitteilung berichtet. Große Steine werden rund um den Pfeiler ins Flussbett eingebracht, um zu verhindern, dass sich dort durch die Strömung Vertiefungen bilden können. Parallel dazu ist vorgesehen, den Steg von der schwimmenden Plattform bis zur Europabrücke zu legen, über den sich die Arbeiter bewegen können. Der erste Beton, der von der Europabrücke über ein Rohr zur Baustelle in der Flussmitte geleitet wird, wird voraussichtlich in der zweiten oder dritten Oktoberwoche angeliefert, so dass die Fundamentsohle des Pfeilers betoniert werden kann.

An Land, also im ehemaligen Kehler Zollhof, werden die Vorbereitungen zum Bau der Rampen für die Brücke Anfang September beginnen. Verkehrsbehinderungen sind durch die Arbeiten nicht zu erwarten – auf der B 28 wird es in diesem Jahr keine Eingriffe mehr geben. Vermutlich im Frühjahr 2015 wird damit begonnen werden, Wasser-, Strom-, Gas- und Telekommunikationsleitungen umzulegen. Wenn alles glatt läuft, können im Oktober 2015 die Arbeiten für die Querung der nördlichen Fahrspuren durch die Tram in Angriff genommen werden.

Die Detailplanung, mit der auch der Bauablauf definiert wird, ist zurzeit in Arbeit. Bei allen Bauarbeiten auf der B 28 wird es jedoch immer so sein, dass mindestens ein Fahrstreifen pro Fahrtrichtung freibleiben wird. Ziel des von der Stadt beauftragten Planungsbüros ist es, den Verkehrsfluss auf der B 28 während der Bauarbeiten so wenig wie möglich zu beeinträchtigen.

Für den zweiten Bauabschnitt – also den Streckenabschnitt zwischen Bahnhof und Rathaus – kann die Ausführungsplanung und damit die Bauablaufplanung erst nach dem Planfeststellungsbeschluss erarbeitet werden. Mit Bauarbeiten ist in diesem Bereich frühestens im zweiten Quartal 2016 zu rechnen.

Unmittelbar hinter der Europabrücke, auf dem ehemaligen Gelände des französischen Zolls, haben die Straßburger Verkehrsbetriebe (CTS) damit begonnen, einen Info-Container einzurichten. Darin wird ein Modell der Tram-Brücke über den Rhein ebenso zu sehen sein, wie Pläne und Computer-Animationen zum grenzüberschreitenden Abschnitt der Verlängerung der Tramlinie D nach Kehl. Der Info-Container bietet den deutschen und französischen Partnern die Möglichkeit, Besuchergruppen zu empfangen und über das Projekt und die Bauarbeiten zu informieren. Sobald die Bauarbeiten eine spektakulärere Phase erreicht haben, werden auch Baustellenführungen für Bürgerinnen und Bürger angeboten werden.

Spannend: Die Bauarbeiten können über die Webcam der Stadt Kehl auf www.kehl.de beobachtet werden.

 

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