Trump regiert bereits in Europa mit

Wie in Frankreich haben auch große deutsche Unternehmen Post von der Trump-Administration erhalten. Wer weiter Geschäfte mit den USA machen will, muss seine Diversitäts-Programme einstellen.

Was Donald Trump in den USA anstellt, ist das Problem der Amerikaner. In Europa und anderswo hat sich der Mann nicht einzumischen. Foto: Vox España / Wikimedia Commons / CC-BY-SA 4.0int

(KL) – Der US-Neofaschismus breitet sich über die ganze westliche Welt aus. Dabei will Donald Trump der Welt seinen Willen aufzwingen. Hatte die Trump-Administration zuerst den großen französischen Unternehmen einen Fragebogen zukommen lassen, in dem sich die Unternehmen verpflichten sollten, ihre Programme zu Diversität und Inklusion einzustellen. Andernfalls würden die USA die Zusammenarbeit einstellen. Und nun sind die deutschen Unternehmen dran. Dabei steht die Drohung im Raum, dass die jeweiligen Unternehmenschefs bei Nichtausfüllen oder falschem Ausfüllen dieser Fragebögen sogar persönlich strafrechtlich belangt werden können.

Es geht nicht um die Frage, wie man zum Wokismus steht, der in der Tat in vielen Bereichen Blüten treibt, über die man in ein paar Jahren vermutlich den Kopf schütteln wird. Es geht vielmehr darum, dass sich die USA unter Donald Trump in die Angelegenheiten der ganzen Welt einmischen, wobei sie überall dort, wo Trump großmäulige Ankündigungen macht, auf der ganzen Linie versagen. Niemand, auch kein Donald Trump, hat Ländern wie Frankreich oder Deutschland vorzuschreiben, wie sie sich zu Themen wie Diversität oder Inklusion positionieren. Das ist einzig und alleine die Angelegenheit der jeweiligen Regierungen und Bevölkerungen. Um unsere gesellschaftlichen Themen zu klären, brauchen wir sicher nicht das Eingreifen eines US-Präsidenten, an dessen Geisteszustand man täglich mehr zweifeln muss.

Für die betroffenen Unternehmen ist diese Situation allerdings sehr unangenehm. Es geht um Unternehmen, die in der einen oder anderen Form mit US-Regierungsstellen zusammenarbeiten, ob in den USA oder auch mit den Botschaften in den einzelnen Ländern. Die Art der Verträge reicht von der IT-Wartung bis zur Lieferung von Produkten und/oder Dienstleistungen und wie immer geht es bei solchen Regierungsaufträgen um viel Geld. Das wiederum bedeutet, dass die betroffenen Unternehmen entweder auf ihr USA-Geschäft, oder aber auf ihre Politik zu Diversität und Inklusion verzichten müssen.

Diejenigen, die immer noch meinen, dass die USA ein „zuverlässiger Partner“ sind, wie beispielsweise Italiens Giogia Meloni, müssen langsam begreifen, dass der US-Neofaschismus jetzt auch imperialistische Züge angenommen hat und dass die USA für die Welt inzwischen eine Bedrohung darstellen, die durchaus mit der Bedrohung durch den Kreml-Zar vergleichbar ist.

Für viele Unternehmen ist diese neue US-Einmischung existenzbedrohend und stellt sie vor eine schier unlösbare Herausforderung. Wollen sie ihr US-Geschäft retten, müssen sie sich dem Trump’schen Anti-Woke-Programm unterwerfen und den amerikanischen Behörden erlauben, dies vor Ort zu kontrollieren. Beenden sie aber ihre Diversitäts- und Inklusions-Programme, müssen sie entgegen der gesellschaftlichen Gegebenheiten in ihren Ländern agieren.

Es wird Zeit, sich dem amerikanischen Neofaschismus in aller Konsequenz entgegenzustellen. Die Bevölkerung der USA ist deutlich geringer als die Europas, Asiens oder Afrikas, die US-Wirtschaft befindet sich heute bereits unter chinesischer Kontrolle und da alles, was dieser irrlichternde Präsident anfasst, zur Katastrophe wird, sollte man die USA einerseits mit Sanktionen belegen, andererseits in allen internationalen Organisationen sperren, bis eines Tages ein anderer Präsident diese wandelnde Fehlleistung ablöst. Wer immer die USA weiterhin als „Partner“ behandelt, agiert gegen die Interessen Europas und der Welt. Donald Trump und seinen noch seltsameren Adlaten muss jetzt Einhalt geboten werden, bevor diese Truppe noch mehr Schaden für die ganze Welt anrichten kann.

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