Und wann steigt Annalena Baerbock aus dem Rennen aus?
Die Umfragewerte der Grünen rauschen in den Keller. Einer der Gründe hierfür ist die Person von Annalena Baerbock, die sich gerade mit Skandalen und Skandälchen herumschlägt.
(KL) – Noch vor wenigen Wochen lagen die Grünen in den Umfragen noch VOR der CDU/CSU. Doch das ist nun vorbei. Zum ersten Mal seit langer Zeit rutschen die Grünen in den Umfragen unter die 20 %-Marke, während die CDU/CSU stabil bei 30 % liegt. Und plötzlich konkurrieren die Grünen nicht mehr mit der CDU/CSU um die Kanzlerschaft, sondern mit der SPD (die wieder bei 15 % liegt) um die Rolle eines zukünftigen Juniorpartners der Union in einer neuen Regierung. Ist die Spitzenkandidatin Baerbock noch zu halten?
Nach und nach kommen die kleinen „hab-ich-vergessen“ der Kandidatin Baerbock ans Tageslicht und das ist schade. Denn eigentlich galt Annalena Baerbock als eine „saubere“ Alternative zu den alten Herren in Grau, die ihre Wettbewerber ums Kanzleramt sein sollen. Und so, wie es aussieht, wird Baerbock den freien Fall der Grünen im Bundestrend nicht aufhalten können, ist sie es doch, die diesen freien Fall ausgelöst hat.
Die Alternative zu Baerbock hockt in den Startblöcken – Robert Habeck. Noch ist es nicht zu spät, die Spitzenkandidatin auszuwechseln, denn der eigentliche Wahlkampf für die Bundestagswahl hat noch nicht richtig begonnen. Und Habeck bietet einen unschätzbaren Vorteil – dadurch, dass er bereits ministerielle Verantwortung getragen hat, kann man davon ausgehen, dass seine politischen Gegner schon nach allem gesucht haben, womit man den Kandidaten Habeck diskreditieren kann und offensichtlich hat man nichts gefunden. Keine abgeschriebenen Doktorarbeiten oder Bücher, keine Skandale, hohe Beliebtheitswerte. Sich jetzt an Baerbock festzuklammern, mit dem einzigen Argument, dass sie eine Frau ist, dürfte die Grünen bis September wieder auf das Niveau zurückstutzen, auf dem sie bei der letzten Bundestagswahl lagen – unter 10 %.
Es ist schade für die dynamische Baerbock, doch im Interesse ihrer Partei sollte sie die Spitzenkandidatur an Robert Habeck abgeben, damit die Grünen bis zum September nicht auf AfD-Niveau abrutschen.
Die Grünen stehen vor einer schweren Entscheidung. Entweder bleibt man solidarisch mit Annalena Baerbock, mit dem einzigen Argument, dass man sich irgendwann für sie entschieden hatte, oder aber man setzt auf Robert Habeck, der noch eine Chance hat, den Abwärtstrend der Grünen aufzufangen und eventuell wieder umzudrehen. Keine leichte Entscheidung. Da wäre es im Interesse der Grünen besser, würde die Kandidatin Baerbock selbst einräumen, dass sie gerade dabei ist, die grünen Erfolge der letzten Jahre zunichte zu machen und wenn sie dann die Konsequenzen ziehen würde. Man darf gespannt sein, der die Grünen am Ende wirklich in den Wahlkampf führt.
Eine Kanzlerkandidatin Baerbock ware vor allem mit Blick auf ihre fehlende Regierungserfahrung angreifbar. Bisher hat die 40-Jahrige den Landesverband Brandenburg der Grunen aufgebaut, ist Bundestagsabgeordnete und eben Grunen-Chefin. Eine Kanzlerkandidatin, die zuvor aber nicht Ministerprasidentin, Bundes- oder zumindest Landesministerin war, hat es bisher nicht gegeben. Das haben ihr Olaf Scholz, Armin Laschet und Markus Soder voraus. Baerbock wurde im Rennen um die Kanzlerschaft aus dem sonst mannlichen Bewerberfeld herausstechen. Es bietet sich die Chance, vor allem Wahlerinnen aus dem burgerlichen Milieu zu uberzeugen, die noch zwischen Union und Grunen schwanken. Auf der anderen Seite konnte die Frauenkarte von ihren Konkurrenten gegen sie gespielt werden: Baerbock sei Kanzlerkandidatin geworden, weil bei den Grunen traditionell die Frauen das erste Zugriffsrecht haben. Baerbock selbst hat sehr deutlich gemacht, dass das Geschlecht nur ein Kriterium sei.