Und wer denkt an die Quietsche-Entchen?

Das erste Straßburger „Duck Race“ anlässlich des 70. Geburtstags der Touristenboote von „Batorama“ war ein voller Erfolg...

Im Zieleinlauf herrschte beim "Duck Race" großes Gedränge... Foto: Eurojournalist(e)

(KL) – 15000 knallgelbe Quietsche-Entchen dümpelten am Samstagnachmittag auf der Ill, zwischen dem Schloss Rohan und der Brücke Saint Guillaume, und Tausende Zuschauer säumten das Ufer und feuerten die Entchen an. Zwar konnte niemand ausmachen, wessen Entchen gerade das Rennen machte, aber das war im Grund auch egal – denn es ging um einen guten Zweck. Für jeweils 3 Euro konnte man die Patenschaft für ein Gummi-Entchen übernehmen und der Erlös dieses „Duck Race“ geht an den Verein „Rêves“, der sich um kranke Kinder kümmert. Eine runde Sache – wäre da nicht die Frage der Massentierhaltung.

Schlimme Szenen spielten sich im Zieleinlauf ab. Zu Tausenden drängten sich die erschöpften Entchen auf dem Wasser, wo sie von einer speziellen Vorrichtung aufgefangen wurden. Perfide – es gab eine zweite Auffangvorrichtung, die all diejenigen Entchen wieder einfing, die es geschafft hatten, die erste Barriere heimlich zu überwinden und die für die Dauer eines Wimpernschlags auf die Freiheit hofften. Doch keine der Enten schaffte es tatsächlich in die Freiheit. Stattdessen drängten sich die Enten wie in einer Legebatterie und harrten auf ihr Schicksal.

Und was sagen die Tierschutzverbände? Ist es richtig, dass diese armen Geschöpfe, nach einem für ihre Verhältnisse so anstrengenden Rennen so zusammengepfercht werden? Doch – es ist alles halb so schlimm. Ein Sprecher von Batorama, einer echten Institution in Straßburg, beruhigte die Presse: „Alle 15.000 Entchen bekommen ein neues Zuhause! Denn die Paten der Rennenten können ihre gelben Flitzer im Batorama-Shop am Straßburger Münsterplatz gegen Vorlage des „Patenscheins“ abholen und sie mit nach Hause nehmen, wo sie einen Ehrenplatz an oder in der Badewanne finden werden!

Angesichts des Auftriebs rund um das erste Straßburger „Duck Race“ kann man von einem vollen Erfolg sprechen! Und die ganz großen Gewinner sind die Kinder, um die sich seit 1994 der Verein „Rêves“ kümmert – schwer kranke Kinder, denen dieser Verein kleine und größere Wünsche erfüllt, damit sie Kraft und Mut schöpfen, um sich gegen ihre Krankheiten zu wehren.

Für Batorama, die Schifffahrtsgesellschaft, die in Straßburg die Touristenboote betreibt, war der Tag ein Ausrufezeichen. Und mehr als ein Besucher am Ufer nahm sich vor, demnächst mal wieder eine Tour über die Ill zu machen und Straßburg aus einer ganz anderen Perspektive aus zu entdecken – vom Wasser aus.

Und den Rennenten, wir haben uns erkundigt, geht es gut. Die meisten haben nach dem ermüdenden Rennen erst einmal eine lange Pause gemacht und freuen sich nun darauf, ein neues Zuhause zu finden! Bis zum nächsten Jahr! Und – Herzlichen Glückwunsch zum 70., Batorama, man sieht dir das Alter überhaupt nicht an!

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