Von Trump beleidigt zu werden, ist schon fast eine Auszeichnung…

Der Politclown Donald Trump hat so seine Probleme mit weiblichen Politikerinnen – sein Vergleich zwischen Angela Merkel und Hillary Clinton ist allerdings nur peinlich, zeugt er doch von sehr begrenztem politischen Sachverstand.

Seufzer in den Sozialen Netzwerken - „200 Millionen Amerikaner und DIE beiden sind das Beste, was wir dabei herausfiltern konnten?!“ Foto: DonkeyHotey / Wikimedia Commons / CC-BY-SA 2.0

(KL) – Die gute Nachricht zuerst: Der Kandidat Donald Trump katapultiert sich mit seinen verbalen Amokläufen selbst in ein Umfragetief. Lag er unmittelbar nach seiner Nominierung noch knapp vor Hillary Clinton, liegt er durch seine letzten Aussetzer inzwischen in allen Umfragen deutlich hinter der Kandidatin der Demokraten. Mit seinen Ausfällen gegen moslemische Kriegsveteranen konnte er ebenso wenig punkten wie mit seiner wohl plump-humorig gemeinten Fragestellung, ob man das „Problem Clinton“ nicht mit Waffengewalt lösen könne. Und auch der aktuelle Vergleich zwischen Hillary Clinton und Angela Merkel verdient das Prädikat „Thema verfehlt“. Nur – es sind noch drei Monaten bis zu den Wahlen in den USA und die aktuellen Umfragen sind, was sie sind. Momentaufnahmen.

So schwadronierte Donald Trump davon, dass „die massive Einwanderung eine Katastrophe für Deutschland und die Menschen in Deutschland“ sei, was eigentlich nur zeigt, dass der Mann keine Ahnung hat, wovon er redet. Seine Aussage, dass in Deutschland „die Kriminalität auf ein Niveau gestiegen ist, das niemand geglaubt hat, es je zu sehen“ beweist, dass er weder die Lage in Deutschland kennt, noch über Berater verfügt, die ihn davon abhalten können, unglaublichen Blödsinn zu reden. Mit der Aussage, dass die USA schon genug Probleme hätten und sich daher nicht noch weitere durch die Aufnahme von syrischen Flüchtlingen aufbürden sollten, kann Trump höchstens in der Wählerschicht des „White Trash“ punkten, also bei der ungebildeten und sozial benachteiligten weißen Unterschicht.

Kein Wunder, dass Trump nach Analysen lediglich bei dieser Wählergruppe Chancen hat – in allen anderen Wählergruppen liegt Hillary Clinton deutlich vorne. Nur – das Wählerpotential von Donald Trump gehört zu den traditionellen Nichtwählern. Und diese dürften sich, sollte es bis zum November noch irgendwelche Zwischenfälle in den USA geben, die Trump zu Propagandazwecken ausschlachten könnte, eventuell doch mobilisieren lassen. Auch, wenn der Mann, den europäische Spitzenpolitiker bereits als Hassprediger bezeichnet haben, momentan fast abgeschlagen in den Umfragen ist, so ist das Rennen noch lange nicht gelaufen.

Dass Angela Merkel den Trump’schen Blödsinn wegsteckt, spricht für sie. No comment. Und in der Tat lohnt es sich für Angela Merkel nicht, solche Aussagen auch noch dadurch zu adeln, dass sie diese ernst nimmt und kommentiert.

Die Perspektive eines offensichtlich politisch völlig untalentierten Extremisten als Nachfolger von Barack Obama erregt Besorgnis. Sollte er am Ende doch den Sprung ins Weiße Haus schaffen, wären nicht nur die transatlantischen Beziehungen schwer belastet, sondern die Welt wäre in Gefahr – denn mit seiner politischen Kurzsicht wäre Trump in der Lage, Brandherde zu entfachen, die niemand mehr löschen könnte und unter deren Auswirkungen die ganze Welt zu leiden hätte. Wie kommentierte ein Facebook-Nutzer so treffend, als er ein Foto veröffentlichte, das Trump und Clinton nebeneinander zeigt: „200 Millionen Amerikaner und DIE beiden sind das Beste, was wir dabei herausfiltern konnten?!“

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