Vor 40 Jahren endete der Falkland-Krieg

Die Falkland-Inseln, eine unwirtliche kleine Inselgruppe vor der südamerikanischen Küste und kurz vor der Antarktis, war Gegenstand eines kurzen Kriegs zwischen Großbritannien und Argentinien.

Argentinische Soldaten bei der Landung auf den Falkland-Inseln. Foto: Fedeeze222 / Wikimedia Commons / CC-BY-SA 4.0int

(KL) – Es war ein seltsamer Krieg, den sich 1982 die argentinische Generalität und die britische Regierungschefin Margaret Thatcher lieferten. Es ging um drei kleine, unwirtliche Inselgruppen vor der südamerikanischen Küste, nämlich Süd-Georgien, die südlichen Sandwich-Inseln und eben die Falkland-Inseln. Auf diesen drei Inselgruppen gibt es praktisch nichts außer ein paar Schafen, jede Menge Wind und systematisch schlechtes Wetter, was an der geographischen Lage kurz vor der Antarktis liegt. Doch 1982 standen die argentinischen Generäle mit ihrer Junta unter enormem Druck durch die „Mütter der Plaza Major“ (die friedlich nach dem Verbleib ihrer von der Junta ermordeten Kinder fragten) und Margaret Thatcher hatte ebenfalls schwere innenpolitische Probleme – für beide Seiten kam dieser sinn- und nutzlose Krieg gerade zum richtigen Zeitpunkt.

Am 2. April 1982 landeten argentinische Truppen auf den Falkland-Inseln nahe des Hauptorts Port Stanley und die Gefechte begannen. Diese Gefechte fanden sowohl auf dem Land, als auch auf dem Meer statt und es fiel damals auf, dass viele der Kampfhandlungen zur besten europäischen TV-Zeit stattfanden und teilweise live im Fernsehen übertragen werden konnten.

Am Ende setzten sich die Briten durch und konnten die drei Inselgruppen zurückerobern. Am 14. Juni 1982 wurde ein Waffenstillstand geschlossen und die Briten hatten wieder die Herrschaft über diese Felsen im südlichen Meer gewonnen. 17 britische Soldaten starben bei den Gefechten, rund 50 argentinische Soldaten und 961 argentinische Soldaten wurden gefangen genommen.

Aber wie kommt es, dass diese kleinen Felsen im weiten Meer vor der südamerikanischen Küste britisch sind und waren? Ein Blick in die Geschichtsbücher erklärt nicht nur die Hintergründe, sondern auch den britischen Anspruch auf diese Inseln. Schon im Jahr 1600 hatte ein holländischer Seefahrer, Sebald de Weert, die Gruppe von drei unbewohnten Inseln gesichtet, hatte es aber versäumt, dort zu landen und sie für Holland in Besitz zu nehmen. Das tat 90 Jahre später der englische Kapitän John Strong, der einer Meerenge zwischen den beiden Hauptinseln den Namen „Falkland Channel“ gab, benannt nach dem damaligen Chef der britischen Admiralität, Lord Falkland. Später wurde dann die ganze Inselgruppe nach diesem Lord benannt. Dass die Argentinier die Inseln „Malvinas“ nennen, liegt daran, dass zwischen 1698 und 1712 französische Kapitäne diese Inseln kartographierten und die aktualisierten Seekarten im französischen Saint Malo beim Verlag Frezier veröffentlichten. Dies führte dazu, dass die Südamerikaner die Inseln nach der Stadt Saint Malo benannten, die auch heute noch auf Französisch „Îles Malouines“ und auf Spanisch „Islas Malvinas“ heißen.

Nach diesem kurzen Krieg kehrte wieder Ruhe auf den Falkland-Inseln ein. Was sonst? Die Inseln haben weder bedeutende Bodenschätze, noch eine besondere geostrategische Bedeutung. Für beide, Großbritannien und Argentinien, ging es darum, mit diesem Krieg den nationalen Zusammenhalt wieder herzustellen und von innenpolitischen Problemen abzulenken. Dafür opferte man junge Soldaten auf beiden Seiten, zur besten TV-Zeit und sowohl die argentinische Generäle unter ihrem blutigen Chef Galtieri, als auch die britische Regierung unter Margaret Thatcher, erreichten kurzfristig ihre erhofften Ziele damit.

Doch die Geschichte ist manchmal eben doch gerecht. Weder konnte sich die Generalitäts-Junta in Argentinien dauerhaft an der Macht halten, noch konnte Margaret Thatcher ihre Macht in London behalten. Dafür hatten beide Länder, Großbritannien und Argentinien, etwas Neues erfunden – den TV-kompatiblen Krieg, bei dem Reporter zur besten Nachrichtenzeit live von Schiffen und Inseln von Kampfhandlungen berichten konnten. Seitdem hat sich in der Weltpolitik leider nicht viel verbessert…

 

Kommentar hinterlassen

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.

*



Copyright © Eurojournaliste