Vorsicht vor Sofort-Krediten ohne Schufa

Dubiose Anbieter, vorwiegend aus den Niederlanden und Großbritannien, locken im Internet zahlreiche Verbraucher in die Kostenfalle. Darauf deuten steigende Beschwerden beim Europäischen Verbraucherzentrum (EVZ) Deutschland hin.

Statt des "Schufa-freien" Kredits erhalten viele Verbraucher nur teure Prepaid-Karten... Foto: JFDnlwiki / Wikimedia Commons / CC-BY-SA 4.0int

(PM/PK) – Auf Internetseiten wie „sofort.credit“, „pumacredit.de“ oder „credit-master.de“ werden kostenlose Sofortkredite (bis zu 7.500 €) mit einer goldenen Mastercard versprochen. Und dies sogar bei negativem Schufa-Eintrag. Gute Nachricht für alle, deren Schufa-Auskunft nicht so toll aussieht? Man sollte sich jedoch nicht von zweifelhaften Testsiegeln und positiven Bewertungen einlullen lassen, mit denen diese Unternehmen versuchen, Seriosität vorzugaukeln.

Wer einen solchen Sofort-Kredit bestellt, bekommt anstatt eines Kredits aber nur eine Prepaid-Kreditkarte zugesandt. Mit ihr kann nur so viel ausgegeben werden, wie zuvor eingezahlt worden ist. Ohne Guthaben oder ohne die Gewährung eines Kredits ist die Karte nichts anderes als ein Stück Plastik. Meist werden Käufer erst skeptisch, wenn Sie die Prepaid-Kreditkarte per Nachnahme erhalten und direkt bezahlen sollen (meist ca. 100 €). Wer dies verweigert, erhält von den Anbietern schnell Mahn-Mails. Auf den Rechnungen stehen Firmennamen wie z. B. VeriPay, Platinum Card Services oder Card Campact Ltd. Aus dem vermeintlichen Vertrag auszusteigen ist dabei alles andere als einfach. Denn ein Widerruf wird meist nicht akzeptiert und auf Schreiben nicht geantwortet. Manche Verbraucher tappen sogar in die Abo-Falle und müssen Jahresgebühren zahlen.

Wer die Rechnungen ignoriert, bekommt es mit Inkassobüros zu tun, die nochmal hohe Kosten draufschlagen. Die Inkassoschreiben lesen sich oft sehr bedrohlich, was viele Käufer dazu veranlasst, aus Angst vor weiterem Stress zu zahlen.

Tipps für Verbraucher:

• Erklären Sie so schnell wie möglich den Widerruf gegenüber dem Anbieter, am besten per E-Mail mit Übermittlungs- und Lesebestätigung oder per Einschreiben.

• Nehmen Sie das Paket nicht an und bezahlen Sie auch nicht, sofern Sie keine Prepaid-Kreditkarte wünschen.

• Lassen Sie sich vom Inkassoschreiben nicht einschüchtern, und gehen Sie nicht auf Ratenzahlungsangebote ein. Holen Sie sich fachkundigen Rat, z. B. beim EVZ Deutschland oder den Verbraucherzentralen.

• Seien Sie bei vermeintlich kostenlosen Finanzprodukten aufmerksam. Denn auch im Internet gilt eine „goldene Regel“ -ohne Bonität vergibt keine Bank Kredite!

• Lesen Sie das Kleingedruckte und die Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) des Anbieters, auch wenn sie lang sind.

• Suchen Sie im Internet nach glaubhaften Erfahrungsberichten.

Über das Online-Formular des EVZ Deutschland können Verbraucher kostenlos Beschwerde einreichen. Wer noch nicht bezahlt hat, muss i.d.R. auch keine Konsequenzen befürchten. Tipps, Hilfe und Informationen gibt es wie immer beim Europäischen Verbraucherzentrum Deutschland in Kehl – unter DIESEM LINK!

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