Waldbrände in Südwest-Frankreich
Die aktuelle Hitzewelle sorgt für Katastrophen – der Südwesten Frankreichs brennt. Bereits mehr als 14.000 Menschen mussten evakuiert werden. Und es ist noch lange nicht vorbei.
(KL) – An der Atlantikküste im Südwesten Frankreichs herrscht momentan der Notstand. In dieser Gegend am Meer, wo hinter der Küste weitläufige Wälder anschließen, sind die Waldbrände eine echte Katastrophe. Denn zusätzlich zu den völlig ausgetrockneten Waldflächen, wo bereits ein Funke ausreicht, um ein Feuer zu starten, herrschen hier immer Meerwinde, deren Richtung sich ständig ändert und die dafür sorgen, dass sich die Feuer in alle Richtungen ausbreiten können. Für einige Küstenorte, in denen man auf die erste „normale“ Touristensaison seit langer Zeit gehofft hatte, sind die Menschen verzweifelt.
Am Wochenende, so ein Sprecher der Feuerwehr, brachen innerhalb von 24 Stunden nicht weniger als 22 neue Feuer aus, die sich unter den aktuellen Konditionen in kürzester Zeit zu riesigen Flächenbränden ausweiten. Dies betrifft auch touristische Zentren, wie am Fuß der weltberühmten Düne von Pilat – auch hier mussten Bewohner und Touristen evakuiert und in Notfallaufnahmen gebracht werden.
Die Hilfskräfte, die diese Feuer gut kennen, sind zwar hervorragend ausgebildet und vorbereitet, doch die Anzahl und Größe der Feuer stellt sie vor riesige Probleme. Zumal auch an anderen Stellen Frankreichs Waldbrände ausgebrochen sind und weiter ausbrechen, so dass die Einsatzteams und die Ausrüstung wie die Löschflugzeuge nicht nur im Südwesten gebraucht werden.
Mehr als 1.200 Feuerwehrleute bekämpfen momentan die Feuer an mehreren Fronten. Zum Einsatz kommen im Südwesten Frankreichs fünf Löschflugzeuge und es wird versucht, mit Bulldozern Feuerschneisen in die Wälder zu graben, an denen man das Feuer davon abhalten will, sich weiter auszubreiten. Doch häufig, wenn ein Brandherd unter Kontrolle zu sein scheint, dreht der Wind und das Feuer flackert an anderer Stelle wieder auf.
Die Feuer ziehen sich entlang der Atlantikküste bis hin zum Departement Loire-Atlantique, vor den Toren der Bretagne, wo man momentan auch Rekord-Temperaturen misst. Bislang sind zum Glück keine menschlichen Verluste zu beklagen, auch wenn es bereits mehrere verletzte Feuerwehrleute gibt. Bleibt zu hoffen, dass die Einsatzkräfte erfolgreich sind und dass der Himmel ein Einsehen hat und es wenigstens kurzzeitig stark regnen lässt. Aber das sieht der Wetterbericht vorerst nicht kommen…
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