Warten essen Seele auf…

Das deutsch-französische Theater BAAL novo zeigt, was an vielen Flüchtlingen unerträglich nagt – das Warten. Immer müssen diese Menschen auf irgendetwas warten…

Das Warten kann mächtig auf die Nerven gehen... und ist für die Betroffenen einfach nur schrecklich. Foto: BAAL novo / Ellen Matzat

(Red) – „Im Wartesaal der Träume“, das neue Stück des Theaters des Eurodistrikts BAAL novo zeigt auf eindrückliche Weise, wie das tägliche Leben von Flüchtlingen und Migranten in Deutschland abläuft. Statt ihre Träume von einem besseren Leben verwirklichen zu können, heißt die Realität vieler in Deutschland ankommender Menschen – warten. Immerzu warten.

Am Samstag, den 18. Februar 2017 um 20 Uhr im Offenburger Salmen, wird also „Im Wartesaal der Träume“ aufgeführt – mit einem Ensemble aus Amateurschauspielern, Flüchtlingen, Migranten und Deutschländern und bietet dem Publikum einen Einblick in die persönlichen Erfahrungen der Flüchtlinge. Ein nachhaltiges und sehr persönliches Zeugnis individueller Zeitgeschichte. Plötzlich sind diese Menschen nicht mehr Statistiken in der Tagesschau, sondern Menschen wie Du und ich.

Flüchtlinge, wenn sie in Deutschland angekommen sind, Zimmer und Bett im Asylantenheim bezogen haben, müssen warten. Sie warten auf die Anhörung, auf den Bescheid, auf die Duldung, auf die Anerkennung, auf eine Arbeitserlaubnis, auf eine Wohnung, einen Sprachkurs, oder im schlimmsten Fall warten sie auf die Abschiebung. Monate oder sogar Jahre des zum Nichtstun verurteilt sein vergehen, bis das ersehnte neue Leben endlich losgehen kann. In der Leere dieses Wartens, dieses endlosen Ausharrens, ist viel Platz im Kopf für Träume, Erinnerungen, Tagträume, aber auch nächtliche Albträume. Gedanken, Bilder, Szenarien voll Hoffnung und Schrecken drehen sich im Bewussten und im Unbewussten, kreisen hin und her in immer wieder kehrenden Schleifen.

„Im Wartesaal der Träume“ ist ein Stück zum Nachdenken, bei dem sich jeder Zuschauer auch die Frage stellen sollte – „wie würde ich das eigentlich erleben, wenn ich Flüchtling wäre?“ Persönliche Betroffenheit ist der erste Schritt dazu, selbst in einem der vielen Hilfsprojekte tätig zu werden. Denn, wenn der Wille dazu da ist, dann wird sich auch das berühmte Kanzlerinnenwort erfüllen – „wir schaffen das!“…

Im Wartesaal der Träume
18 Februar 2017, 20:00 Uhr
Salmen, Offenburg
Tickets und weitere Infos unter http://baalnovo.com/

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