Was für ein phantasievolles Logo…
Am Sonntag wurde es nun endlich präsentiert – das mit Spannung erwartete neue Logo der neuen ostfranzösischen Großregion „Grand Est“. Das Ergebnis ist, sagen wir mal, bescheiden.

(KL) – Immerhin, immerhin, anders als das Bretzel-Logo des Elsass, das einen satten sechsstelligen Betrag gekostet hatte, um dem Elsass ein neues Image weit ab von Storch, Bretzel und Fachwerkhäusern zu geben, und das dann eine Pariser Agentur zu einer phantasievollen Bretzel inspirierte, hat das Logo der neuen Region „Grand Est“ nichts gekostet. Eine „interne Lösung“ sei es gewesen, betonte der Präsident der Region Philippe Richert bei der Präsentation des Logos in Châlons-en-Champagne. So sieht es aber leider auch aus.
Da nützen auch alle schönen Erklärungen nichts – das Logo ist einfach langweilig, herzlos und uninspiriert. Ja, das „E“ in „Est“ ist in drei Balken dargestellt, die für die drei Unterregionen stehen, die ziemlich widerwillig fusioniert wurden. Und da sie alle drei im „E“ stehen, bedeutet dies, so Richert, dass nun alle prächtig integriert sind.
Auch die Farbgebung ist ziemlich öde. Zwar soll das matte Blau symbolisieren, dass der „Grand Est“ eine europäische Region ist, grenzt diese neue Region doch an vier Nachbarländer. Doch hätte man dann nicht zumindest das strahlende Blau der Europaflagge nehmen können, statt diesem tristen Matt-Blau? Und wäre es wirklich nicht möglich gewesen, ein Logo zu entwickeln, dass mehr Graphik enthält, als diesen seltsamen Streifen in blau, grün und gelb, der ebenfalls die drei Unterregionen Elsass, Champagne-Ardenne und Lothringen symbolisieren soll? Etwas Hübsches, zum Beispiel?
Dass diese neue ostfranzösische Region gegen den Willen vieler ihrer Bewohnerinnen und Bewohner entstanden ist, das wird mit diesem neuen „Logo“ deutlich transportiert. Das ist nichts zum Liebhaben, das ist ein Logo, das sich höchstens auf dem offiziellen Briefpapier ertragen lässt, auf denen Philippe Richert künftig seine Briefe schreibt.
Dabei haben wir am Oberrhein jede Menge Kunstschulen, Graphikschulen, Hochschulen für bildende Künste, mit denen man einen Wettbewerb hätte veranstalten können. Das hätte auch kaum etwas gekostet, hätte aber den Vorteil gehabt, dass am Ende tatsächlich ein Logo dabei herausgekommen wäre. So hat der „Grand Est“ nun eigentlich kein Logo, sondern eben einen matt-blauen, traurigen Schriftzug. Der zeigt, dass niemand so richtig mit Herzblut bei dieser neuen Region dabei ist. Das ist zumindest ehrlich und vor allem, es hat nichts gekostet. Und wenigstens das erkennt man deutlich.
Le nom et logo sont effectivement à m’image et au diapason de cette réforme : navrants et stériles.