Was haben wir eigentlich für Optionen?

Die Entwicklung der Pandemie spitzt sich immer mehr zu und seit einem Jahr sind alle Lösungsansätze gescheitert. Somit gibt es eigentlich nur noch 3 Optionen, wie es weitergehen kann.

Ist das unsere Zukunft oder wollen wir irgendwann das Virus doch bekämpfen? Foto: Tilmor / Wikimedia Commons / CC-BY 4.0

(KL) – Ein langes Jahr der Pandemie ist vorbei und in dieser Zeit wurde das Coronavirus nicht etwa eingedämmt, sondern konnte sich weiter entwickeln, neue Mutationen hervorbringen, sich auf unsere Abwehrstrategien einrichten und die Lage ist heute wesentlich schlimmer als vor einem Jahr. Die Menschen fragen sich, wo das hinführen soll und wo der Weg aus dieser Krise entlang führt. Nach dem Scheitern zahlreicher Strategien bleiben eigentlich nur noch 3 Optionen übrig.

Option 1: Wir machen weiter wie bisher. – Das ist eine Möglichkeit. Überall wendet man die Strategien an, die einem in der gegebenen Situation sinnvoll erscheinen (auch, wenn sie das gar nicht sind). Wir öffnen und schließen lokal, regional oder national Geschäfte, Schulen, Kultureinrichtungen nach Gutdünken, die einen bei einer Inzidenz von 200, die anderen bei 35. Zwar hat man inzwischen verstanden, dass man so einer Pandemie nicht beikommen kann, doch mit dem permanenten Damoklesschwert des Lockdowns kann man wenigstens die Bevölkerung halbwegs im Zaum halten. Dazu stricken wir weiter an Impf-Lösungen, die in der Theorie klasse klingen, in der Praxis aber nicht oder erst viel zu spät funktionieren. Der Nachteil an dieser Option ist, dass wir das Virus damit auf Jahre in unserem Leben installieren und das damit Kosten verbunden sind, die auf Dauer nicht zu bezahlen sind.

Option 2: Wir entschließen uns zu einer europäischen Strategie. – Wir fahren 6 Wochen lang das gesamte öffentliche Leben auf null und schließen alles. Die Staaten stellen die Versorgung der Bevölkerung für sechs Wochen sicher, wir isolieren alle daheim, pflegen diejenigen, die erkranken und es gibt keine Ausnahmen. In dieser Zeit wird die Ausbreitung des Virus gestoppt, man kümmert sich um die Kranken und die öffentlich-rechtlichen Fernsehanstalten kaufen die Rechte aller aktuellen Hollywood-Schinken, damit die Menschen eben sechs Wochen lang daheim bleiben und sich berieseln lassen. In dieser Zeit laufen die Impfprogramme auf Hochtouren und ansonsten bleiben wir zuhause. Punkt. Das ist nicht schön und wird nicht erfreulich, dürfte aber die einzige Möglichkeit sein, das Virus tatsächlich auszurotten. Sechs Wochen in diesem Modus würden die Staaten viel Geld kosten, aber am Ende deutlich weniger, als diesem Virus auf Jahre hinaus in einem permanenten Zick-Zack aus Lockdowns und Lockerungen zu begegnen.

Option 3: Wir beenden alle Maßnahmen. – Angesichts der Tatsache, dass bisher keine der angewandten Strategien Erfolg hatte, muss man auch diese Möglichkeit ins Auge fassen. Der Staat kümmert sich nur noch um die Rettung der angeschlagenen Unternehmen und jeder und jede ist für den eigenen Schutz verantwortlich. Masken, Impfungen, Barriere-Gesten, all das wird dem Individuum überlassen. Dies führt zwar dazu, dass das Virus mit seinen Varianten auf immer bei uns bleiben wird und viele Menschen sterben, aber, so das Argument der Befürworter einer solchen Strategie, das müssen wir letztlich alle. So eine Strategie würde zwar zu einer Situation wie im Mittelalter führen, als die Pest ganze Landstriche menschenleer fegte, aber dies ist die Option, die in letzter Konsequenz Gruppierungen wie die „Querdenker“ fordern. The fittest survive, die anderen sterben. Und ebenso konsequenterweise werden bei dieser Option auch keine Covid-Kranken mehr in den Krankenhäusern gepflegt.

Viel mehr als diese drei Optionen wird es nicht geben und irgendwann wird man sich entscheiden müssen, welchen Weg man gehen will. Aussitzen wird man diese Pandemie nicht können und die Zeit ist reif, echte Entscheidungen zu treffen – nicht für die nächsten zwei oder drei Wochen, sondern mit einer echten Perspektive. Ist das wirklich zu viel verlangt?

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