Was wird das nur für ein Wahlkampf werden…

Nun wird also im Februar in Deutschland ein neuer Bundestag gewählt. Das Niveau der politischen Auseinandersetzung ist bereits unter Null und es kann kaum besser werden.

Tja, mit wem wird Friedrich März nächstes Jahr regieren können? Gute Frage... Foto: Steffen Prößdorf / Wikimedia Commons / CC-BY-SA 4.0int

(KL) – Droht Deutschland eine ähnliche Situation wie in Frankreich nach den vorgezogenen Bundestags-Wahlen im Februar? Ganz so schlimm wie bei den Nachbarn wird es wohl nicht werden, doch allzuviel sollte man sich von dieser Wahl auch nicht versprechen. Zumal fast alle Parteien mit denjenigen Kandidaten an den Start gehen werden, die bereits den Nachweis angetreten haben, dass sie eigentlich gar nicht in der Lage sind, ein Land in Krisenzeiten zu managen.

Zwar ist ermutigend, dass die „Brandmauer“ gegen die rechtsextreme AfD in den drei Bundesländern, die im September Landtagswahlen hatten, noch einmal relativ stabil geblieben ist. Doch das bedeutet für die kommenden Bundestagswahlen – nichts. Es sieht zwar so aus, als sollte die CDU/CSU klar die stärkste Partei werden, doch ob es beispielsweise für die sehr unbeliebte CDU-SPD-Koalition reicht, steht in den Sternen. Ebenso wie die Frage, ob es die FDP noch einmal über die 5%-Hürde schafft. Oder ob das ziemlich unberechenbare BSW den Einzug in den Bundestag hinbekommt. Nur eines ist nach Aussagen des CDU-Spitzenkandidaten Friedrich Merz klar – mit den Grünen will er auf keinen Fall zusammen regieren. Warum eigentlich nicht? Dort, wo CDU und Grüne zusammenarbeiten, läuft es doch ganz gut…

Was Olaf Scholz dazu bringt, daran zu glauben, dass er noch einmal Bundeskanzler wird, das weiß wohl nur er. Die SPD wird massive Schwierigkeiten haben, im Februar vor der AfD zu landen und kann bestenfalls „Juniorpartner“ der CDU werden, wenn das überhaupt reicht. Allerdings wäre eine neue Regierung unter einem Kanzler Scholz fast nicht vorstellbar.

Doch auch der Grüne Robert Habeck hat „richtig Bock auf Kanzler“. Das dürften allerdings rund 90 % der deutschen Wähler anders sehen. Und auch Alice Weidel, mit der die AfD erstmals eine Kanzlerkandidatin aufstellt, wird keine Chancen auf das höchste Regierungsamt haben.

Und noch etwas ist klar – der Wahlkampf wird ein Wahlkrampf werden. Der Ton der Auseinandersetzung ist jämmerlich, die Kandidaten überziehen sich gegenseitig mit Vorwürfen und Beleidigungen, dabei wäre genau jetzt eine echte politische Auseinandersetzung wichtig, denn auch an Deutschland gehen die aktuellen Weltkrisen nicht spurlos vorbei und das ist eine Situation, in der eine Regierung den Rückhalt der Bevölkerung braucht, um souverän agieren zu können. Das einzig Gute daran ist, dass der Wahlkampf sehr kurz werden wird…

2024 war politisch und weltpolitisch ein schlimmes Jahr. Doch das, was uns 2025 erwartet, könnte das noch toppen…

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