Weniger ist weniger – und nicht etwa mehr

Schokolade wird zum Luxus-Produkt. Die Preise steigen und die klassische 100-Gramm-Tafel ist Geschichte. Stattdessen gibt es neue Packungsgrößen, natürlich zum Vorteil des Herstellers.

Für Produkte aus dem Stall der lila Kuh muss man immer tiefer in die Tasche greifen... Foto: Benoît Prieur / Wikimedia Commons / CC0 1.0

(KL) – Der Zufall will, dass die Zustandsbeschreibung des Schokoladenmarkts auf die Marke mit der lila Kuh fällt, die dem US-Konzern „Mondelez“ gehört. Dieser sorgt für Chaos in deutschen Supermarkt-Regalen und dieses Chaos nützt einzig und allein Hersteller Mondelez, der gestiegene Preise für Rohmaterialien und Energie auf die Verbraucher schiebt. Ergebnis – neue Packungsgrößen und steigende Preise. Für alle, die gerne Schokolade essen und auf schokoladebedingte Endorphine stehen, ist das eine eher schlechte Nachricht…

Ab sofort gibt es von der Marke mit der lila Kuh drei Packungsgrößen: die „Kleintafel“, die statt 100 Gramm nur noch 90 wiegt; die „Großtafel“, die 190 Gramm wiegt und die richtig großen Tafeln, deren Gewicht von 270 Gramm auf 250 Gramm reduziert wird. In einer ersten Phase bezieht sich diese Neuorganisation auf vier Sorten: Alpenmilch, Noisette, Zartherb und Weiß, während bei anderen Sorten die Reduzierung des Packungsinhalts bereits vorher stattfand.

Die Verbraucher merken es seit geraumer Zeit – in den Läden hat sich der Preis für Schokolade fast verdoppelt. Insofern macht es immer mehr Sinn, nach Sonderangeboten zu schauen, denn ansonsten wird Schokolade tatsächlich zum Luxus-Produkt. Der Fairniss halber sei gesagt, dass diese Art der Preiserhöhung nicht nur von Milka praktiziert wird, sondern von praktisch allen Schokolade-Herstellern.

Der offene und versteckte Preisanstieg für Schokolade ist nur die Spitze des Eisbergs. In vielen Bereichen werden Preissteigerungen über reduzierte Füllmengen organisiert, was von Verbraucherschutz-Organisationen wie „Foodwatch“ https://foodwatch.org heftig kritisiert wird. Die krassesten Beispiele werden mit der „Mogelpackung des Jahres“ ausgezeichnet, ein „Preis“, auf den kein Hersteller scharf ist.

Ansonsten gibt es für Verbraucher nur eine denkbare Strategie – den Verbrauch von Schokolade einschränken. Stattdessen ab und zu joggen gehen, dann kann man diesen Preissteigerungen sogar etwas Positives abgewinnen…

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