Wenn aus Fremden Freunde werden…

Das passt zu Ostern – diese Woche fand in Freiburg der „Freunde statt Fremde-Cup“ statt – Flüchtlinge kickten am Internationalen Tag gegen Rassismus gegen deutsche Schüler.

Über Integration muss man nicht nur reden - sondern einfach aktiv werden. Foto: Projektteam "Freunde statt Fremde"

(Ludo Voss / KL) – Unter dem Projekttitel „Freunde statt Fremde“ organisieren der Sportclub Freiburg, die Stadt Freiburg, der Polizei-Sportverein Freiburg, die Diakonie und Eurojournalist(e) seit November letzten Jahres ein regelmäßiges Fußballtraining für Flüchtlinge. Auch, wenn die wöchentlichen Trainingseinheiten allen Teilnehmern, sowohl den Flüchtlingen als auch dem Trainerteam, viel Spaß machen, so ist das Ziel eines jeden Trainings der Wettbewerb – das Spiel. Und genau das gab es diese Woche für das „Freunde statt Fremde“-Team in der Freiburger Pestalozzi-Schule. Mit dabei waren Teams des Berufsbildungszentrums Stegen, der Lessing-Schule, von „kick for boys“ (ein Team mit Flüchtlingen aus dem Wohnheim Bissierstraße) und das „Freunde statt Fremde“-Team.

Das Turnier war eine Art „Sport-Integrations-Kennenlern-Freude-haben-Happening“. Neben dem Turnier, das in zwei Altersklassen aufgeteilt war, eines für die Klassen 5-7 und eines für die Klassen 8-10, hatte jedes Team neben dem Sport auch den Besuch von Work-Shops auf dem Programm, die sich mit den Themen Diskriminierung, Rassismus und Integration beschäftigten.

„Unser“ Team begann mit den Workshops, bevor es dann auf dem Hallenboden sportlich ernst wurde. Und sofort zeigten die Spieler, dass sie seit November viel gelernt haben, wobei einiges auch einfach zur universellen Sprache des Sports gehört. So gehört bei „unserem“ Team fest mit dazu, dass sich die Spieler, Trainer und Betreuer abklatschen, einen Teamkreis bilden und diese Dinge gehören zum „Teambuilding“ einfach dazu.

Dass es sportlich noch nicht ganz rund lief, war eigentlich egal, denn dieses Turnier, das erste, an dem dieses Team teilnehmen konnte, stand eher unter dem olympischen Motto „dabei sein ist alles“… und auch, wenn alle Spiele verloren gingen, machte das niemandem etwas aus. Viel wichtiger war das sportlich-korrekte Verhalten des ganzen Teams, in dem auch die „Heißsporne“ zeigten, dass sie die Sport- und Verhaltenscharta des Sportclub Freiburg verinnerlicht haben.

Am Ende gab es für alle Beteiligten nicht nur jede Menge neue Kontakte und Eindrücke, sondern auch eine „Freunde statt Fremde-Cup-Medaille“ und die aktuelle Ausgabe des Stadionmagazins des SC Freiburg „HEIMSPIEL“. Klasse: Cinzia Zehnder aus dem Frauen-Bundesligateam des SC Freiburg war ebenfalls da und verteilte munter Autogramme.

Nach fast einem halben Jahr Training kann man feststellen, dass der Fußball seine Integrationsfunktion voll und ganz erfüllt. Einige der Flüchtlinge konnten bereits in die Mannschaften der das Projekt tragenden Vereine integriert werden und für viele von ihnen sind diese sportlichen Aktivitäten ein erster Schritt in so etwas wie Normalität – in einer alles andere als normalen Lebenssituation.

Und die nächsten sportlichen Höhepunkte sind für das „Freunde statt Fremde“-Team auch bereits geplant – und wir werden natürlich darüber berichten!

Alle Fotos (c) Projektteam “Freunde statt Fremde”.

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