Wenn das Ergebnis zweitrangig ist
Zum 12. Mal wurde der Eurodistrikt-Pokal im Eurodistrikt Straßburg-Ortenau ausgetragen. Sporting Schiltigheim II gewann den Pokal nach 2007 und 2012 bereits zum dritten Mal.

(PP) – Im Schatten des Europäischen Parlaments und bei einem Wetter, das man sich für ein solches deutsch-französisches Pokalfinale nicht unbedingt gewünscht hätte, standen sich der Sieger des „Coupe du Crédit Mutuel secteur CUS“, die II. Mannschaft von Sporting Schiltigheim und der Sieger des Bezirkspokals der Ortenau-Offenburg, der FV Unterharmersbach gegenüber. Die Kicker aus dem Straßburger Vorort setzten sich vor viel Prominenz verdient mit 3:0 durch, aber am Ende war das gar nicht das Wichtigste. Das ist nämlich die Kontinuität des sportlichen Austauschs zwischen dem Elsass und Baden, der von einer Handvoll engagierter Menschen seit vielen Jahren am Leben gehalten wird. Unter anderem durch Wettbewerbe wie diesen Eurodistrikt-Pokal.
Neben den Chefs der Verbände von beiden Rheinufern entdeckte man auch die deutsche Konsulin Marianne Therre-Mano und andere Akteure aus dem deutsch-französischen Kontext – denn auch, wenn dieses Pokalfinale nicht auf Champions League-Niveau stattfindet, so gehört der Eurodistrikt-Pokal zu den wichtigen Sportereignissen in der Region. Denn der Sport, speziell der Fußball, verbindet seit über 40 Jahren das Elsass und Baden und hat selbst bei der deutsch-französischen Aussöhnung nach dem II. Weltkrieg eine wichtige Rolle gespielt – Feinde von einst begegneten sich beim Sport und konnten dabei entdecken, dass man mit dem anderen ganz gut umgehen kann.
Und wenn wir schon ein wenig Sport-Geschichte vom Oberrhein machen, dann sollte man nicht nur diesen Pokal, der übrigens vom ersten deutschen Chef des Eurodistrikts Straßburg-Ortenau, dem damaligen Landrat Klaus Brodbeck ins Leben gerufen wurde, betrachten, sondern auch erwähnen, dass der regelmäßige Schiedsrichteraustausch zwischen dem Südbadischen Fußballverband und dem elsässischen Verband LAFA erwähnen – nur 25 Jahre nach Ende des letzten Kriegs reichte man sich sportlich wieder die Hand und aus Aussöhnung wurde Kennenlernen, aus Kennenlernen wurde Freundschaft. Fragen Sie mal bei der Familie Jacky nach…
Rein sportlich hatten die Kicker vom FV Unterharmersbach aus der Ortenau den Elsässern von Sporting Schiltigheim II nicht viel entgegen zu setzen, außer großem Mut, doch der reichte nicht gegen die spielerischen Qualitäten von Sporting Schiltigheim II – das Team aus dem Straßburger Vorort gewann verdient mit 3:0. Und ebenso wichtig wie die beiden ersten Halbzeiten war auch die „3. Halbzeit“, das gemütliche Feiern beider Teams und der Offiziellen, die sich einmal mehr über eine gelungene deutsch-französische Saison freuen dürfen. Hut ab vor so viel sportlichem und deutsch-französischem Engagement!
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