Wenn die Kleinsten das richtige Beispiel geben…

Bei der 63. Ausgabe des „Europäischen Wettbewerbs“, der von der Europa-Union organisiert wird, setzten Tausende Schülerinnen und Schüler das Motto „Schön, dass du da bist – alles wird gut“ sehr kreativ um.

Tony Vetrano war von den Arbeiten der kleinen Künstler beeindruckt - und diese von ihm. Foto: Eurojournalist(e)

(KL) – Der von der Europa-Union ins Leben gerufene und organisierte „Europäische Wettbewerb“ ist eine altehrwürdige Institution, die unter der Schirmherrschaft des Bundespräsidenten steht. Bei dieser 63. Ausgabe, an der alleine in Deutschland rund 200.000 Schülerinnen und Schüler teilnahmen, wurde gemalt, gebastelt und geschrieben. Und zwar zum Thema „Schön, dass du da bist – alles wird gut!“. Dabei ging es, klar, um die Flüchtlingsfrage, zu der den Kindern sehr viel Kreatives einfiel. Gestern wurden die kleinen Preisträger aus der Ortenau in der Grundschule Sundheim ausgezeichnet – ein schöner Moment, in dem man merkte, dass Integration möglich ist. Wenn man nur will.

Der Bürgermeister von Kehl, Tony Vetrano, war gekommen, dazu auch der Vorsitzende der Europa-Union Strasbourg-Ortenau Dr. Roland Giebenrath, um die Kinder auszuzeichnen. Mit gutem Gespür für die Konzentration ihrer jungen Zuhörer beschränkten sich beide auf rekordverdächtige 5 Minuten bei ihren Ansprachen und traten den überraschenden Beweis dafür an, dass man in 5 Minuten eine Menge sagen kann – wenn es von Herzen kommt. Und beide waren auch die idealen (Kurz-)Redner für diese Gelegenheit, denn beide wissen, wovon sie sprechen. Der Kehler OB ist in Sizilien zur Welt gekommen, der Anwalt Dr. Giebenrath auf der anderen Seite Europas, nämlich in Schweden. Und beide trafen genau den richtigen Ton, um die Kinder zu ermutigen, ohne Blick auf Hautfarbe, Religion oder Herkunft mit ihren Klassenkameraden zu leben und Sprachen zu lernen. Die Preisträger aus der Grundschule Sundheim, der Falkenhausenschule Kehl, dem Einstein-Gymnasium Kehl und der Astrid-Lindgren-Schule in Willstätt-Hesselhurst zeigten dann den Besuchern stolz ihre Arbeiten.

Vor den Kindern, die aus aller Herren Länder stammen, legte Tony Vetrano eine bemerkenswerte Bescheidenheit an den Tag: „Wir Erwachsenen können von euch eine Menge lernen…“, was die Kinder zum Lachen brachte und stimmte. Denn die Arbeiten der Schülerinnen und Schüler zeigen, dass bei den Kleinsten Solidarität und Respekt nicht über Ansprachen „verkauft“ werden müssen, sondern eine Selbstverständlichkeit sind. Erfrischend.

Bei Kuchen und Fruchtsaft wurde dann weiter über Integration gesprochen – und gespielt. Tony Vetrano hat Recht – diese Kinder sind Beispiele, denen man folgen sollte! Würden die Rassisten und Ausländerhasser nur sehen, wie diese Kinder miteinander spielen, ohne, dass Hautfarbe oder Herkunft auch nur die geringste Rolle spielen! Diese Generation, die in einem multikulturellen Umfeld aufwächst, wird keine leichte Beute für Volksverhetzer werden. In diesem Alter gibt es nur nette und doofe Klassenkameraden. Würden wir Erwachsenen mit dieser Einstellung unterwegs sein, ginge es der Welt eindeutig besser!

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