Ein braunes, klebriges Häufchen macht Karriere

Ein großes Möbelhaus lässt die Besucher seines Restaurants die Lust auf ein Dessert verlieren. Dabei kostet es doch nur 99 Cents.

Einen weichen, klebrigen und braunen Haufen mit Namen "Chokladkaka" essen? Kostet Überwindung... Foto: Karin Keller

(KL) – Es gibt Menschen und Unternehmen, von denen sagt man, dass sie aus Sch…. Gold machen. Wie dieses große Möbelhaus, das über die wohl kreativste Werbeabteilung verfügt, die man sich wünschen kann.

So wird dem deutschen Verbraucher gerade ein ziemlich undefinierbarer, brauner Haufen unter dem Namen „Chokladkaka“ angeboten und das erfordert Mut und jede Menge Praktikanten von hippen Werbeschulen in der eigenen Werbeabteilung. Noch einmal mal zum sich-auf-der-Zunge-zergehen-lassen (oder auch nicht…) – „Chokladkaka“. Da muss man erstmal drauf kommen. Klasse.

Mit dem ersten Teil der Bezeichnung dieses braunen Häufchens kommt man ja noch klar. Ist ja auch irgendwie total international. „Choklad“. Versteht man von Timbuktu bis zum Nordkap. Aber „kaka“? Bei diesem Wortteil hat man nämlich von Timbuktu bis zum Nordkap ebenfalls eine gemeinsame Assoziation, die weniger mit dem brasilianischen Fußballer gleichen, unglücklich gewählten Künstlernamens zu tun hat, als mit der Farbe dieses Häufchens.

Natürlich haben wir es gemerkt – dieses Häufchen soll eine Art Schokoladenkuchen darstellen. Dass man sich dafür den Namen „Chokladkaka“ ausgesucht hat, das ist stark. Vor allem in Zeiten, in denen man diese Häufchen international als „Brownies“ bezeichnet und man selbst einen Käsekuchen nur noch dann unfallfrei ordern kann, wenn man ein lässiges „Einen New York Cheese Cake, please“ herausbekommt.

Das internationale Möbelhaus hat sich aber anders entschieden. Nämlich für den witzigsten Namen, der überhaupt denkbar war. Und das ist natürlich genial. Aus einem profanen Stückchen Schokomatsch eine Marketing-Kampagne zu machen, über die man spricht, das ist schon richtig gut. Diese Kampagne wird über die sozialen Netzwerke gehen, man wird weiterhin darüber sprechen. Womit der Marketinggag seinen ganzen Zweck erreicht hat. Jede Wette, wenn der Hype abflaut, werden wir etwas Neues kredenzt bekommen. Vielleicht den Herbstdrink des Jahres. „Hugopipi“. Das wär doch was.

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