Wespen haben dieses Jahr ein massives Imageproblem…

Während man sich für den Schutz von Bienen und Hummeln einsetzt, summen und stechen die Wespen. Dabei könnte Ruhe helfen. Aber sagen Sie das mal den Wespen…

Die Wespe (vespula vulgaris) nervt dieses Jahr besonders. Versuchen Sie trotzdem, ruhig zu bleiben... Foto: Soebe / Wikimedia Commons / CC-BY-SA 3.0

(WB) – Dieses Jahr sind sie wieder in Scharen unterwegs, die Wespen. Auf jeder Café-Terrasse, auf der Wiese im Schwimmbad, auf dem Balkon und irgendwie überall. Und sie haben gegenüber den Bienen einen enormen Vorteil – sie können stechen, so oft sie wollen, während Bienen bekanntermaßen ihr Stechen gleich auch mit dem Leben bezahlen.

Und so kann man momentan fuchtelnde Mitmenschen beobachten, die verzweifelt versuchen, die heran schwebende gelb-schwarze Gefahr zu verscheuchen, doch löst dieses Verhalten bei den Wespen zumeist nicht den gewünschten Effekt aus – sie werden noch aggressiver, was nicht einmal so richtig ihre Schuld ist, denn so ist nun mal ihr genetischer Code angelegt.

3 % der Menschen sind gegen das Wespengift allergisch. Ob man zu diesen drei Prozent gehört, erfährt man ziemlich bald nach dem ersten Stich. Dann schwillt nämlich die gestochene Stelle an und je nach Grad der Allergie, kann es bis zu massiven Kreislaufproblemen und sogar Schockzuständen kommen. Also sollte man aufpassen, dass es gar nicht erst zu dieser Art Konfrontation zwischen Mensch und Wespe kommt.

Wenn Sie dann doch von einer Wespe gestochen worden sind, sollten sie die gestochene Stelle mit einer halben Zitrone oder Zwiebel einreiben (wobei die Zitrone deutlich besser riecht) – das neutralisiert das Wespengift und kann den Juckreiz und das Anschwellen verhindern. Ebenfalls hilfreich sind Sanddorn-Stifte (können über das Internet bestellt werden), die ebenfalls das Wespengift neutralisieren.

Im Freien sollte man Lebensmittel und Getränke abdecken und Kinder sollten ihre Getränke möglichst per Strohhalm zu sich nehmen – denn ein Stich in die Schleimhaut der Mundhöhle oder gar in die Zunge kann richtig übel ausgehen. Und, auch wenn sich der eine oder andere Zeitgenosse mittelalterlich anmutende Folter- und Exekutions-Methoden für die nervenden Wespen erfindet, so ist der Versuch einer friedlichen Konfliktbeilegung immer noch am erfolgversprechendsten.

Hektische Bewegungen werden von den Spatzenhirnen der Wespen als Warn- und Aggressionssignal interpretiert (was ja nicht so ganz falsch ist…) und steigert ihre eigene Angriffslust. Wer weiß, vielleicht kann man sich ja mit den Wespen auf das Motto des James-Bond-Films “Live and let die” zu einigen – leben und leben lassen. Auch, wenn es fairer wäre, wenn Wespen genau wie Bienen ihre Angriffe auf den Menschen mit dem Leben bezahlen würden. Tun sie aber nicht. Genau so wenig wie die noch deutlich nervigeren Bremsen. Aber um die kümmern wir uns ein anderes Mal.

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