Wie die AfD doch noch in die Regierung kam…
Nach seinem Versagen als Präsident des Bundesamts für Verfassungsschutz, wurde Hans-Georg Maassen einfach wegbefördert: Hinein in die Regierung.
(KL) – Klar, im Grunde passt es. Hans-Georg Maassen, der auf dem rechten Auge blinde Verfassungsschützer, der so viel Verständnis für rechtextreme schlägernde Glatzköpfe hat, ist als Staatssekretär bei seinem „Bruder im Geiste“ Horst Seehofer eigentlich gut untergebracht. Da haben sich zwei gefunden, die das gleiche Gedankengut teilen und viel Energie aufbringen, damit Deutschland wieder so wird, wie es schon einmal war. Aber ärgerlich ist es schon…
Runde 2500 € mehr verdient künftig Hans-Georg Maassen, der Mann, der die Verfassung schützen sollte, es aber vorzog, diese in Frage zu stellen. Reicht alleine schon seine Neudefinition des Worts „Hetzjagd“ aus, diese Beförderung zu rechtfertigen? Eigentlich hatte der Mann gefeuert werden sollen, alleine schon aufgrund seiner unbotmässigen Einmischung in die Politik. Doch aus der Entlassung wurde flugs eine Beförderung, und eine satte gleich noch dazu.
Und die AfD kann sich freuen. Hatte nach der Bundestagswahl niemand mit diesem unappetitlichen Neonationalisten-Haufen kooperieren wollen, konnte die AfD nun doch noch ein U-Boot in der Regierung platzieren, Horst Seehofer sei Dank. Denn nun sitzt ausgerechnet im Innenministerium ein Mann, der nie einen Hehl daraus gemacht hat, dass er dem Gedankengut der Gauland, von Storch & Co. nahe steht. Künftig werden also auch Positionen in die Politik des Innenministeriums Einzug halten, die unsere Verfassung nachhaltig gefährden.
Horst Seehofer, der glaubt, mit der Beförderung Maassens einen großen Coup gelandet zu haben, hat sich damit selbst die Landtagswahl in Bayern ruiniert. Spätestens am Wahlabend wird er das wohl verstehen, denn die Wählerschaft der CSU wird sich in zwei Richtungen orientieren. Die etwas weniger Hellen werden direkt AfD wählen, die Schlaueren werden sich in Richtung Freie Wähler bewegen, die konservativ, aber eben nicht extremistisch sind. CSU werden in Bayern wohl nur noch diejenigen wählen, deren Familien schon seit immer so abstimmen, ohne richtig zu wissen warum.
Und niemand sollte sich mehr wundern, wenn sich die Menschen immer mehr von der Politik abwenden. Die Kungelei und Vetternwirtschaft wird unerträglich. Niemand wird im „richtigen Leben“ dafür befördert, dass er in seinem Job völlig versagt hat.
Und ebenso sollte sich niemand mehr wundern, wenn auch bei den nächsten Wahlen das bürgerliche Lager seine rasante Talfahrt fortsetzt – offenbar setzen es alle daran, dass die Rechtsextremen möglichst schnell das Land übernehmen können. Nicht nur im Staat Dänemark ist etwas faul, sondern auch in Deutschland. Der einzige Platz, an dem Horst-Georg Maassen richtig aufgehoben wäre, ist morgens um 7 vor dem Jobcenter. Aber darauf kann man in der Bananenrepublik Deutschland wohl noch lange warten.
Kommentar hinterlassen