Wieso wissen wir so wenig über SARS-CoV-2?
Versagt unsere Wissenschaft? Wieso haben wir nach so vielen Monaten immer noch kaum eine Ahnung, wie dieses Virus funktioniert, wie es mutiert und wie man sich dagegen wehren kann?
(KL) – Je nach Lesart grassiert das Virus SARS-CoV-2 seit 5, 9 oder gar 11 Monaten. Richtig angekommen in Europa ist es im Februar und nun schreiben wir Ende Juli. Die Forschungsteams von Big Pharma arbeiten fieberhaft, um Therapien und Impfstoffe auf den Markt zu bringen. Aber wogegen eigentlich? Nach wie vor versucht die Industrie Lösungen für ein Problem zu entwickeln, das noch niemand verstanden hat.
Zwei Nachrichten der letzten Tage sollten uns hellhörig machen. Zum einen waren da die Berichte über den „Patienten 0“, den Mitarbeiter der Ingolstädter Firma „Webasto“, bei dem als erstes in Deutschland dieses Virus sicher festgestellt wurde. Diese Woche nun wurde der Mann erneut getestet und siehe da, er verfügte über keine Antikörper mehr. Was soviel bedeutet, dass er sich erneut infizieren kann. Das wirft natürlich massive Fragen zum Sinn von Impfungen statt, wenn Antikörper so schnell abgebaut werden, dass eine Person nur wenige Monate nach einer Infektion erneut angesteckt werden kann.
Die zweite Nachricht lautete, dass sich die Forscher nun wohl einig sind, dass die Übertragung des Virus überwiegend durch Aerosole erfolgt, als winzige Partikel, die über die Luft transportiert werden, beispielsweise wenn man spricht, singt oder hustet. Um das herauszufinden, brauchte die Wissenschaft also ein halbes Jahr. Immerhin ist das noch schneller als die Frage, ob Gesichtsmasken hilfreich sind oder nicht – zu dieser Frage herrscht in der Wissenschaft noch immer keine Einigkeit.
SARS-CoV-2 überrascht uns immer wieder. Da sind die Langzeit-Symptome, über die eine erstaunlich hohe Zahl „genesener“ Covid-19-Patienten klagen, da sind die immer wieder aufflackernden Cluster, da ist der dramatische Verlauf der Pandemie in den USA und in Südamerika. Da ist die Frage nach der Immunisierung, die, siehe weiter oben, gerade in Frage gestellt wird.
Doch wie kann man ein Problem lösen, dass man noch gar nicht kennt? Wir wissen bis heute nichts über die Herkunft dieses Virus, die Experten sind sich sogar uneins zur Frage, ob dieses Virus eine Laborzüchtung ist oder nicht, Mediziner streiten sich über die Wirksamkeit verschiedener Mittel und mitten hinein in diese Diskussionen erfahren wir praktisch täglich neue Einzelheiten über das Virus. Oder vielmehr entdecken wir fast täglich neue Fragezeichen zu Virus, Krankheit und Genesung.
Und zu jeder neuen Studie, zu jeder neuen Erkenntnis lesen wir nur Stunden später die Gegengutachten. Die Auseinandersetzungen zwischen den Virologen dieser Welt ähneln mittelalterlichen Duellen. Jeder versucht, die anderen von seiner Erkenntnis und seinem Glauben zu überzeugen, alleine fehlen für die meisten Theorien, Lösungsvorschläge und Königswege die wissenschaftlichen Beweise. Normal, denn wir ignorieren noch fast alles über dieses Virus, weswegen jeder seine persönlichen Theorien zum Besten geben kann, da natürlich niemand in der Lage ist, diese wissenschaftlich zu entkräften. Also bleibt es beim Glaubenskrieg.
Die Bürger*innen dieses Planeten haben ein Anrecht auf mehr Transparenz. Die Menschen haben ein Recht auf Beweise, was im Labor P4 in Wuhan passiert ist. Woran hat man dort gearbeitet? Alle Theorien, dass dieses Virus aus diesem Labor stammt, könnte bestätigt oder entkräftet werden, würde dieses Labor transparent kommunizieren und Arbeitsprotokolle vorlegen. Die Bürger*innen haben nach Monaten der Lügen und Falschinformationen ein Anrecht zu erfahren, wie sich diese Pandemie wirklich entwickelt. Es sind die Menschen, die alle Konsequenzen persönlich und individuell abbekommen – da haben sie auch ein Anrecht darauf zu erfahren, was gerade wirklich passiert. Denn das versteht inzwischen niemand mehr.
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