Wir brauchen keine Gx-Gipfel mehr!

In der Corona-Krise zeigen die Mächtigen der Welt ein Millionen schweres Einsparungsprogramm auf – statt Gx-Gipfeln künftig Videokonferenzen. Bravo!

Nur für solche Bilder Hunderte Millionen Euro ausgeben? Die können auch Videokonferenz! Foto: Shealah Craighead / The White House from Washington, DC / Wikimedia Commons / PD

(KL) – Ein G7-, G8- oder G20-Gipfel kostet im Schnitt mindestens 100 Millionen Euro. Häufig liegen die Kosten auch deutlich darüber. Dass man sich künftig diese sinnlosen Ausgaben sparen kann, beweisen die Mächtigen der Welt in der aktuellen Corona-Krise – sie können sich auch per Videokonferenz austauschen. Das künftig bei diesen Gx-Gipfeln eingesparte Geld könnte man sofort in die Modernisierung und den Ausbau der Gesundheitssysteme in der ganzen Welt stecken.

Es geht doch – die Mächtigen der Welt können sich also sehr wohl austauschen, ohne dass ganze Landstriche (wie zuletzt die Gegend um Biarritz) über eine Woche in den Ausnahmezustand versetzt, Zehntausende Polizisten und Soldaten abkommandiert werden, Hunderte von Millionen Euro für die Organisation ausgegeben werden müssen. Wenn sie sich Sorgen um sich selbst machen, sind unsere Weltenführer also durchaus in der Lage, mit Videokonferenzen das zu praktizieren, was jedes international agierende Unternehmen auch tut. Das ist doch mal eine gute Nachricht – und setzt Budgets frei, die momentan wirklich sinnvoller eingesetzt werden können.

Angesichts der Tatsache, dass diese Gx-Gipfel ohnehin nur Show-Veranstaltungen sind (die „Ergebnisse“, die nach dem Gipfel in Biarritz stolz verkündet wurden, waren nach 6 bis 36 Stunden alle bereits wieder Makulatur), sollten diese Treffen künftig nur noch per Videokonferenz stattfinden. Donald Trump im Oval Office, Emmanuel Macron im Elysée-Palast, Angela Merkel im Kanzleramt – alle mit einem 24“-HD-Bildschirm und dann können sie alles in Ruhe besprechen.

Immerhin rufen uns diese Weltenführer doch zum Sparen auf, zu einem vernünftigen Umgang mit Ressourcen und da kommen jährliche Einsparungen von Hunderten Millionen Euro doch als Beispiel gerade Recht. Das einzige, was fehlen wird, ist das Gruppenfoto am Ende der Veranstaltung, aber an irgendeinem der Regierungssitze gibt es doch sicherlich jemanden, der sich so gut mit Photoshop auskennt, dass er ein entsprechendes Bild auch erstellen kann. Damit wäre das Problem auch gelöst.

Und die vielen wichtigen Einzelgespräche, die am Rande dieser Gx-Gipfel stattfinden? Kein Problem! Das sind nur die Technikabteilungen der Regierungen gefragt – denn was als Videokonferenz geht, funktioniert natürlich auch für Einzelgespräche! Mit Bild und Ton. Kein Problem.

Neben vielen anderen Erkenntnissen der letzten Wochen also auch das – unsere Regierungen können mit gutem Beispiel vorangehen und riesige Einsparungen vornehmen, die sofort in einen internationalen Gesundheitsfonds gegeben werden können, mit dem die aktuelle so heftig überlasteten Gesundheitssyteme modernisiert werden können. Es wäre erfreulich, würde dies ganz schnell irgendwo festgeschrieben und wir könnten endlich mit diesen Polit-Prunk-Shows aufhören, die nur Geld kosten und keine Ergebnisse zeitigen. Dankeschön.

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