„Wir dürfen nicht nur fighten – wir müssen auch Fußball spielen!“

In Freiburg bereitet man sich auf ein Sechs-Punkte-Spiel für den Klassenerhalt gegen den SC Paderborn vor. Der Aufsteiger darf auf keinen Fall auf die leichte Schulter genommen werden.

So wollen die Freiburger Fans ihren Torjäger Nils Petersen auch am Samstag jubeln sehen... Foto: Eurojournalist(e)

(Von Arne Bicker) – „Wir dürfen nicht nur fighten – wir müssen auch Fußball spielen!“ Mit diesem Postulat nimmt Freiburgs Trainer Christian Streich das viertletzte Saisonspiel am Samstag gegen den SC Paderborn 07 in Angriff (15:30 Uhr / Schwarzwaldstadion Freiburg / ausverkauft). Nachdem der SC Freiburg zuletzt zwei Mal gegen Mainz und in Stuttgart mühsam gegen einen 0:2-Halbzeitrückstand anschwimmen musste (und wenigstens in Stuttgart noch einen Punkt holte), fordert Streich von seinem kickenden Personal im „Haifischbecken Abstiegskampf“ nun eindringlich das Vermeiden von Fehlern ein.

Schon am Donnerstagmittag ließen sich erste Fangruppen aus Paderborn am Schwarzwaldstadion blicken; sie nutzen offensichtlich das 1.-Mai-Wochenende zu einem verlängerten Ausflug in den Breisgau mit dem „Spiel des Jahres“ – aus ihrer Sicht – als Höhepunkt. SC-Trainer Streich wollte sich mit dieser prägnanten Formulierung nicht anfreunden: „Klar ist das ein bedeutendes Spiel, aber das galt ja auch für unsere Spiele gegen Mainz und Stuttgart. Das Spiel ist wichtig, aber auch am Samstag wird noch nichts entschieden sein.“

Den Gegner, Vorletzter in der Tabelle, aber nur zwei Zähler hinter dem Viezehnten Freiburg, schätzt Streich als hochgefährlich ein: „Ich will die nicht stark reden, aber Paderborn hat auswärts viele starke und enge Spiele abgeliefert. Zudem haben die als Aufsteiger von den Mannschaften da unten am wenigsten zu verlieren. Ich glaube, der Druck ist überall anders größer.“

Auch in Freiburg? „Der Druck ist seit Monaten schon da“, so Streich. „Wir sind nicht in einer so schlechten Ausgangslage und dürfen uns jetzt nicht mit negativen Szenarien auseinandersetzen, sondern müssen in den nächsten zwei Tagen alles ausblenden: Nicht auf den Handys rumdrücken, keine Zeitung lesen und dann am Samstag rausgehen und Fußball spielen.“ Streich selbst wird sich bis dahin nach den sportlich durchwachsenen Erfahrungen der letzten Wochen mit der Frage nach einer für diese Aufgabe passenden Startelf herumquälen. Bis auf Matts Möller-Daehli hat Freiburg alle Mann an Bord, während sich Paderborns Trainer André Breitenreiter im eigenen Kader auf die Suche nach Ersatz für die gesperrten Michael Heinloth und Mario Vrancic begeben muss.

Nach vier sieglosen Spielen in Folge sucht der Sport-Club also nach einer möglichst sattelfesten Frischauf-Formation für den Anpfiff, damit sich nicht wiederholt, was zuletzt bei den 0:2-Rückständen gegen Mainz und Stuttgart der Fall war: „Da war es nicht lustig in der Halbzeitkabine“, so Christian Streich. Streichs Kopf schien schon am Donnerstag zu rauchen: „Wer sollte am besten mit wem spielen, wie finden wir die richtige Balance?“ Nicht weniger als 15 mögliche Startelfkonstellationen spuken dem 49-Jährigen in diesen Tagen nach eigener Aussage im Kopf herum. Dennoch gibt Streich zu: „Es ist schon ein Glück, dass wir die Qual der Wahl haben.“

Fest steht wohl, dass SC-Angreifer Nils Petersen nach seinen beiden jüngsten Torerfolgen in Stuttgart nicht länger als Joker, sondern als Startelfakteur in Erscheinung treten wird. Mit sechs Treffern in acht Einsätzen hat der 26-jährige Ex-Bremer bislang ebenso viele Saisontore erzielt wie Paderborns erfolgreichster Torjäger Elias Kachunga – der dafür 26 Anläufe brauchte und unter anderem beim Hinspiel gegen Freiburg am 6. Dezember zum späten 1:1 kurz vor dem Schlusspfiff traf; Vladimir Darida hatte die südbadische Equipe zuvor per Foulelfmeter in Führung geschossen.

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