Wo bleiben die Dosen?

Angesichts des hohen Bedarfs an Dosen stellt sich die Frage, ob man nicht lieber Fässer statt Dosen des Bölk-, äh, Impfstoffs bestellt hätte. Denn jetzt werden die Dosen immer knapper!

Jo, Dosen für alle und Impfstoff in Fässern! Foto: Helfmann at German Wikipedia / Wikimedia Commons / CC-BY-SA 3.0

(KL) – Oh Mann, alle warten auf Dosen. Impfdosen, Konservendosen, Bierdosen. Aber es gibt einfach nicht genug. Das wirkt sich auch schlecht auf das Dosenpfand aus. Wo gibt man eine Dose BionTech-Pfizer ab und wie hoch ist das Pfand? Und wann gibt es endlich genug Dosen für alle? Das machen die doch extra! Da steckt doch noch viel mehr dahinter, oder?

Was machen wir denn, bitteschön, ohne Dosen? Worin betten wir Sardinen zur vorletzten Ruhe? Worin füllt man ultrahocherhitzte Ravioli ab? Dosenbier ohne Dose? Wirklich? Und Hand aufs Herz, wer fühlt sich schon richtig sicher, wenn er nicht zwei, drei Impfdosen im Kühlschrank hat? Idealerweise jeweils eine von verschiedenen Herstellern – eine AstraZeneca, eine BionTech-Pfizer und vielleicht was Exotisches, sagen wir mal, Sputnik. Je nach Stimmungslage… Prost! Aber wenn es nun doch keine Dosen gibt?

Und überhaupt, Dosen. 0,33 l Inhalt (Standard), 0,5 l (Billigbier im Discounter), 1 l (australische Dünnbrühe). Aber das war’s dann auch. Gebraucht werden aber, glaubt man den Nachrichten, Millionen und Abermillionen Dosen. Ja, warum denn kleckern und nicht klotzen? Warum Dosen und keine Fässer? Wir brauchen doch nicht Impfdosen, sondern Impffässer! Und auch kein Dosenbier, sondern Bierfässer. Und Konservendosen weit hinten im Schrank, wenn mal alle Stricke reißen. Als ob uns im Super-GAU zwei Dosen Ravioli, zwei Dosen Heringsfilets in Senfsauce, drei Dosen Baked Beans und zwei Dosen Birnen im eigenen Sirup lange genug über Wasser halten könnten, bis wir die Weltbevölkerung neu gestartet haben. Na ja, sei’s drum. Aber Fässer scheint es noch weniger zu geben als Dosen.

Also warten wir jetzt. Auf Dosen. Ans Warten haben wir uns gewöhnt. Vor den Geschäften in der Innenstadt stehen wir Schlange und erleben zum ersten Mal, wie es sich damals in der DDR angefühlt haben muss, wenn man Schlange stand. Eine ganz neue Erfahrung. Wir nehmen sie, na klar, klaglos hin. Wie die DDR-Bürger damals. Ist halt so. Dass wir uns von 18 Uhr bis 6 Uhr morgens selber wegsperren müssen, auch. Ist halt so. Alles ist grade so. Genau wie die Warterei auf Dosen.

Aber wenn das mit den Dosen so weitergeht, also dass es nicht genug gibt und niemand sagen kann, wann die Dosen zurückkommen, dann, ja dann, dann können die aber was erleben. Total, ey! Dann sind alle voll sauer. Aber vielleicht haben wir ja auch Glück und bald gibt es wieder genug Dosen! Daher gibt es nur eine Forderung: Dosen für alle!

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