Zeeland – 800 Jahre europäische Geschichte

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(KL) – Es muss nicht immer die Côte d’Azur sein, die Dominikanische Republik oder die türkische Riviera – eine der schönsten Ferienregionen Europas befindet sich gerade mal 600 km vom Oberrhein entfernt: die niederländische Provinz Zeeland im Rheindelta. Drei Inseln formen den grössten Teil diese wunderschöne Region, Walcheren im Süden, Schouwen-Duiveland in der Mitte und Nord-Beveland im Norden, wo Zeeland praktisch direkt an die Metropole Rotterdam grenzt.

In der Provinz Zeeland gibt es alles – kilometerlange, wunderschöne Sandstrände (Tipp: Oostkapelle!), hübsche mittelalterliche Städtchen (das malerische Zieriksee feiert dieses Jahr 800 Jahre Stadtrechte), kleine Künstlerdörfer wie Veere, grössere Städte wie Middelburg oder Vlissingen und hier gibt es sowohl ein umfangreiches Kulturangebot, als auch Plätze, an denen man einfach die Seele baumeln lassen kann.

Die Atmosphäre ist generationsübergreifend und tolerant – Senioren bummeln hier genauso wie kleine Kinder, deren Lärm ebenso wenig stört wie das Rauschen der Wellen am Strand. Erstaunlicherweise sind die Preise human, vieles ist für den Familientourismus ausgelegt und entsprechend gepreist.

Auch Sehenswürdigkeiten gibt es genug, um selbst bei schlechtem Wetter (ja, das gibt es auch hier, Zeeland liegt am Meer und da ändert sich das Wetter eben relativ schnell…) eine gute Zeit zu haben. Das gigantische Oosterschelde-Stauwerk ist eine Art achtes Weltwunder, eine technische Meisterleistung, die es den Niederlanden ermöglicht, schwere Fluten durch gigantische Schleusentore zu stoppen. Auch die Seehundstation auf halber Strecke zwischen den beiden nördlichen Inseln ist sehenswert und während im Norden Rotterdam zu einem Besuch einlädt, ist man vom südlichen Walcheren in kurzer Zeit im belgischen Brügge.

Doch die Hauptattraktion von Zeeland sind und bleiben die endlosen Strände, an denen man stundenlang schlendern kann, mit kurzen Pausen in den vielen Strandbars, mit einem Blick auf Himmel und Meer, den man ansonsten vielleicht noch bei Biscarosse oder Arcachon am Atlantik findet.

Die Menschen in Zeeland sind freundlich und hilfsbereit und organisieren einen Tourismus, der es tatsächlich schafft, diese wunderbare Region nicht zu ruinieren. Im Gegenteil, wer hierher kommt, der kommt, weil Zeeland eben so ist, wie es ist. Hier gibt es praktisch keine 5*-Hotels, in denen man abends nur mit Anzug und Krawatte dinieren kann, dafür sitzen hier auch erfolgreiche Manager mit einer Tüte Pommes Frites auf einer Bank und lassen das Leben vorüberziehen.

Im Grunde sollte man solche „Geheimtipps“ für sich behalten, aber das wäre nicht fair. Denken Sie im Sommer ruhig mal an die Alternative „Zeeland“, die sich tatsächlich bereits für ein verlängertes Wochenende anbietet. Sie werden es nicht bereuen.