Ziemlich beste Freunde…

Nach langen Ermittlungen kommen das BKA und die Bundespolizei zu einem erstaunlichen Ergebnis. Der Anschlag auf die Pipeline Nord Stream 2 wurde von der Ukraine aus durchgeführt.

Im Kreis die drei Stellen, an denen Nord Stream 3 unbrauchbar gesprengt wurde. So, wie es aussieht, von der Ukraine. Foto: Berria / Wikimedia Commons / CC-BY-SA 4.0int

(KL) – Na klasse. Als im September 2022 die gerade erst für viel Geld fertiggestellte Gas-Pipeline Nord Stream 2 unbrauchbar gesprengt wurde, zeigte der Westen unisono auf die Russen, obwohl es für die Russen wenig Sinn gemacht hätte, diese Pipeline zu zerstören. Doch nun haben die Ermittlungen ergeben, dass die Attentäter aus der Ukraine kamen und nach dem Anschlag auch dorthin zurückkehrten. Dies konnte anhand von Datenanalysen ermittelt werden und man darf davon ausgehen, dass BKA und Bundespolizei solche Ermittlungsergebnisse erst dann veröffentlichen, wenn sie gesichert sind.

Nord Stream 2 hat 9,5 Milliarden Euro gekostet und wäre zum Zeitpunkt des Anschlags ohnehin nicht genutzt worden. Insofern war es völlig überflüssig, diese Pipeline unbrauchbar zu sprengen. Allerdings zeigt dieser Anschlag auch, dass in der Ukraine keineswegs „europäische Werte“ und die „Freiheit“ verteidigt werden, sondern dass sicch ein völkerrechtswidrig angegriffenes Land mit allen Mitteln verteidigt. Verständlich, doch darf diese Verteidigung nicht mit terroristischen Anschlägen auf Infrastrukturen eines Landes organisiert werden, das zu den wichtigsten Unterstützern der Ukraine zählt.

Ein solcher Anschlag kann unmöglich ohne Wissen und Zustimmung von Selenskyi erfolgt sein. Bevor man nun überstürzt den im Befehlston vorgetragenen Forderungen nach Aufnahme derUkraine in die EU und die NATO nachgibt, sollte erst geklärt sein, warum die Ukraine mit Staatsterrorismus gegen Deutschland vorgeht.

Der Krieg mit Russland wird, wie alle Kriege, nicht ewig dauern. Diese Pipeline hätte in 10, 20 oder 30 Jahren wichtig sein können, doch da hatte die Ukraine, die ja unsere „Werte“ verteidigt, etwas dagegen. Um es klar zu sagen, niemand stellt in Frage, wer die Schuld an diesem Krieg trägt. Doch die Schuld der einen Seite, gibt der anderen Seite noch nicht das Recht, Terror gegen ihre Unterstützer auszuüben.

Dass der Westen weiterhin enorme humanitäre Hilfe leistet, ist natürlich wichtig und richtig. Doch sollte man vorsichtig sein, der Ukraine nun die Offensivwaffen zu geben, die mit Nachdruck gefordert werden, wie die F-16 Kampfjets oder weitreichende Marschflugkörper. Denn die Ukraine ist nicht per se das „Land der Guten“, sondern ein hochkorrupter Staat, von dem man nun erfährt, dass er selbst vor Terror gegen seine Unterstützer nicht zurückschreckt. Die Anschläge auf Nord Stream 2 sind eine Ungeheuerlichkeit, über die noch zu sprechen sein wird. Und bis dahin sollten alle Gespräche über die Einbindung der Ukraine in westliche Bündnisse erst einmal auf Eis gelegt werden. Alles andere könnte sich als enormer Fehler herausstellen.

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