Zum Tode von Jean-Paul Belmondo

Im Alter von 88 Jahren ist einer der ganz Großen des französischen Kinos gestorben, der auch in Deutschland sehr beliebte Jean-Paul Belmondo. Möge er in Frieden ruhen.

Den schelmischen Gesichtsausdruck behielt Jean-Paul Belmondo bis ins hohe Alter. Foto: Jack Metzger - Comet Photo AG (Zürich) / Wikimedia Commons / CC-BY-SA 4.0int

(KL) – Man hatte ihn für (fast) unsterblich gehalten. Jean-Paul Belmondo, den mehrere deutsche Medien respektvoll als „Teufelskerl“ bezeichneten, ist im Alter von 88 Jahren gestorben. Dass jemand im Alter von 88 Jahren stirbt, ist eigentlich nicht wirklich ungewöhnlich und dennoch hat der Tod von „Bebel“, wie ihn die Franzosen zärtlich nannten, diese wie ein Schlag getroffen. Denn Jean-Paul Belmondo steht für ein halbes Jahrhundert französischer Kinogeschichte und man hat heute das Gefühl, dass eine Epoche endet.

Jean-Paul Belmondo hat in seinen 80 Filmen mit allen Größen des französischen Kinos gespielt, von Jean Gabin über Jeanne Moreau bis zu Lino Ventura und wollte man alle Stars aufzählen, mit denen „Bebel“ gemeinsam auf der Leinwand zu sehen war, würde eine solche Aufzählung Seiten über Seiten füllen. Dabei brillierte Belmondo in praktisch allen Genres. Der Schauspieler, dessen Karriere auf der Theaterbühne begann, spielte sowohl in ernsten, wie auch in witzigen Filmen, doch waren es vor allem die Action-Filme, mit denen er dem deutschen Publikum in Erinnerung bleiben wird.

Zwei Filme haben sich ins kollektive Gedächtnis der deutschen Kinofans eingebrannt. „Das As der Asse“, ein Actionfilm, in dem Belmondo im Kontext der Olympischen Spiele 1936 in Berlin einen kleinen jüdischen Jungen beschützt und sich dabei auf äußerst charmante Weise über Nazi-Deutschland lustig machte und „Borsalino“, der Klassiker, in dem er gemeinsam mit Alain Delon brilliert.

Sein schelmisches Lächeln zieht sich durch seine ganze Karriere, ebenso wie der heute undenkbare Umstand, dass Belmondo alle Stunt-Szenen in seinen Filmen selbst spielte (und Stunts gibt es in Belmondo-Filmen reichlich!) und sich nicht etwa doubeln ließ. Jean-Paul Belmondo spielte seine Rollen nicht, er lebte sie. Mit einer Freude, die von der Leinwand oder vom Bildschirm auf die Zuschauer übersprang.

Danke, Jean-Paul Belmondo, für die vielen unterhaltsamen Stunden, danke für die Fähigkeit, uns lachen, träumen und weinen zu lassen! Ruhe in Frieden.

Kommentar hinterlassen

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.

*



Copyright © Eurojournaliste