Zweierpasch hip-hoppt sich unaufhaltsam weiter nach oben

Die deutsch-französischsten aller Hip-Hopper sind Zweierpasch. Die einen Hammerauftritt beim Bundesfinale des "Panikpreises" der Lindenberg-Stiftung hatten.

Beim "Panikpreis" der Lindenberg-Stiftung ging Zweierpasch richtig ab. Vor dem Geburtshaus von Herrmann Hesse. Cool. Foto: © Zweierpasch

(KL) – Der geniale Schriftsteller und Dichter Herrmann Hesse ist im schwäbischen Calw geboren. Zu seinen Ehren veranstaltete die Udo Lindenberg-Stiftung ihr Bundesfinale des „Panikpreises“ direkt vor seinem Geburtshaus. 250 Bands aus allen Bundesländern hatten teilgenommen und die besten sechs waren nun für das Finale qualifiziert. Mit dabei – die Freiburger Zwillinge Felix und Till Neumann, die „Zweierpasch / Double Deux“ bilden, mit dem Support der Band Khándroma. Vor einer Fachjury, bestehend aus Experten großer Plattenlabels, spielten die Bands jeweils zwei Stücke, bevor Udo Lindenberg und sein Panikorchester auftraten.

Bei Zweierpasch ging es aber in erster Linie um den Spaß, dabei zu sein. „Das war der Hammer“, so ein begeisterter Till Neumann, „du performst direkt vor dem Geburtshaus Hermann Hesses und stehst auf einer Bühne für ein ganzes Symphonieorchester!“ Genauso begeistert, sein Zwillingsbruder Felix: „Ein absolutes Highlight, das Publikum hat enorm positiv reagiert und spätestens bei unserem zweiten Song zur dramatischen Reise eines afrikanischen Flüchtlings, ist die Welle voll übergeschwappt“.

Der Panikpreis wurde im Rahmen des Herrmann-Hesse-Festivals veranstaltet. Sprich: ein wichtiger Preis, alles andere als eine Nullachtfuffzehnwaldundwiesenveranstaltung. Gewonnen haben zwar nicht die Zweierpaschs, sondern Ibrahim Lässing aus Regensburg, der vor allem mit frechen Texten auffiel, aber das machte nichts. Gewonnen haben sie auf jeden Fall und tausende Besucher und Meister Udo waren sich einig – echt coole Jungs.

Dass Zweierpasch trotz spontaner Glückwünsche der anderen Teilnehmer nicht aufs Treppchen kam, liegt sicherlich daran, dass Zweierpasch mit einer abseits des Mainstreams gelegenen Stilrichtung unterwegs ist. Mit deutsch-französischem Hip-Hop und Rap. Aber hallo. Wir kannten Brit Pop, wir kannten Aussie-Rock, wir kannten die deutsche NDW, aber deutsch-französischer Hip-Hop und Rap, da sind die Neumanns lupenreine Pioniere.

Doch obwohl man jetzt befürchten könnte, dass die Jungs es nicht über die Grenzen des Oberrheins hinaus schaffen könnten, reihen sich Erfolge an Erfolge und eben nicht nur in der Regio. Ob im letzten Jahr bei ihrem Workshop in Westafrika oder ihr Auftritt vor Bundespräsident Joachim Gauck – Schritt für Schritt machen sich die Zweierpaschs einen Namen. Klasse. Der nächste Schritt wären dann die großen Konzerthallen, noch größere Festivals und so entspannt, aber doch konsequent, wie sie ihr Ding managen, so unaufhaltsam geht der Weg von Zweierpasch nach oben.

Tipp: Zweierpasch mit Khándroma gehören am 17. August 2014 beim elsässischen Festival „Summerlied“ in Hagenau nördlich von Straßburg (übrigens ein absolut empfehlenswertes Festival, wir werden noch darüber berichten) zu den Headlinern. Ebenfalls auf dem Programm stehen Bands wie Tri Yann & Avalon Celtic Dances, die schon legendäre Folk-Rock-Pop-Band aus der Bretagne, Goran Bregovic, Saori Jo und viele mehr. Zweierpasch steht auf der Bühne „Scène Lisière“, von 16 bis 17 Uhr. Vormerken!

Kommentar hinterlassen

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.

*



Copyright © Eurojournaliste