Zwischen Frankreich und Deutschland wird es immer schneller

Die französische SNCF und die Deutsche Bahn haben ihren Fahrplan 2016 für die Hochgeschwindigkeits-Verbindung zwischen Stuttgart, Frankfurt, München und Paris vorgestellt.

TGV und ICE Seite an Seite - dieses Bild wird man im Frankfurter Bahnhof künftig noch häufiger sehen. Foto: Wing / Wikimedia Commons / CC-BY-SA 3.0

(WB) – Frankreich und Deutschland rücken noch ein Stückchen näher zusammen. Zumindest verkehrstechnisch. Ab dem 3. April wird es zwischen München, Frankfurt, Stuttgart und Paris nicht nur mehr Hochgeschwindigkeitszüge geben als bisher, sondern diese werden auch schneller ihr Ziel erreichen können. Denn endlich wurde das letzte Hochgeschwindigkeits-Teilstück der Strecke nach Paris fertiggestellt, zwischen Vendenheim nördlich von Straßburg und Baudrecourt in Lothringen. Auf diesen 106 Kilometern waren die Hochgeschwindigkeitszüge bisher gezwungen, mit normalem D-Zug-Tempo zu fahren, doch das ist ab dem 3. April 2016 Vergangenheit. Dann geht es im Eiltempo in die französische Metropole.

Wem die deutsche und die französische Bahn damit in die Suppe spucken, ist klar: dem innereuropäischen Flugverkehr. Denn künftig kommt man vom Münchener Hauptbahnhof in nur noch 5:40 Stunden nach Paris. Da lohnt sich die Rechnung – statt frühzeitig durch den Innenstadtstau zum Flughafen zu fahren, rechtzeitig zum Check-In da zu sein, anderthalb Stunden zu fliegen, am Flughafen Charles de Gaulle zu landen, auszuchecken, Gepäck einzusammeln, mit der RER in die Innenstadt zu fahren und das ganze zu einem zumeist deutlich höheren Preis – da wird so mancher Reisende doch eher den TGV nehmen.

Zumal es ab April auch mehr Verbindungen geben wird, wie die SNCF und die Deutsche Bahn in Straßburg mitteilten. So wird es zwischen Frankfurt und Paris sowie zwischen Stuttgart und Paris jeweils eine Verbindung mehr am Tag geben, wobei sich die Fahrtzeit zwischen Innenstadt Frankfurt und Innenstadt Paris auf 3:15 Stunden reduziert, während die Fahrtzeit zwischen Stuttgart und Paris auch nur noch 3:10 Stunden betragen wird.

An der Tarifen würde man noch arbeiten, sagten die Vertreter der beiden Bahngesellschaften, doch ist den Eisenbahnern klar, dass sie sich preislich keine allzu großen Sprünge erlauben können – die Konkurrenz des immer weiter ausgebauten Fernbusnetzes droht wie ein Damoklesschwert im Hintergrund.

Für die Reisenden zwischen Frankreich und Deutschland wird es also immer schneller, immer bequemer, immer einfacher. Zumal es von Paris aus ebenfalls mit Hochgeschwindigkeit weiter in alle französischen Provinzen geht, ob ans Mittelmeer, an den Atlantik, in die übrigen französischen Metropolen wie Lyon, Bordeaux, Marseille oder Lille. Von wo aus man übrigens ebenfalls in Hochgeschwindigkeit mit dem Eurostar nach London weiterfahren kann.

Verkehrstechnisch wächst Europa also immer weiter zusammen. Da wäre es schön, wenn die Politik diesem Beispiel folgen und sich ebenso weiter annähern würde. Am besten in Hochgeschwindigkeit.

1 Kommentar zu Zwischen Frankreich und Deutschland wird es immer schneller

  1. “wobei sich die Fahrtzeit zwischen Innenstadt Frankfurt und Innenstadt Paris auf 3:15 Stunden reduziert, während die Fahrtzeit zwischen Stuttgart und Paris auch nur noch 3:10 Stunden betragen wird.”
    Die Reise Paris-Frankfürt wird mehr als 3:15 Stunden dauern …
    Paris nach Frankfürt: 3:38 Stunden.
    Frankfürt nach Paris: 3:40-3:43 Stunden.

    Quelle: http://istockfile.prsmedia.fr/uploads/20150930081653_dfe18708c57bf6604a58618401606324.pdf

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